Wirtschaft

Kampf gegen Inflation China erhöht erneut Zinsen

Peking versucht die Inflation in Schach zu halten.

Peking versucht die Inflation in Schach zu halten.

(Foto: AP)

Zum zweiten Mal in wenigen Wochen erhöht China die Leitzinsen, um die Inflation zu bekämpfen. Der Markt hatte mit einem Zinsschritt gerechnet, allerdings waren die Experten unsicher, ob er noch in diesem Jahr erfolgen würde.

Chinas Zentralbank erhöht zum zweiten Mal in gut zwei Monaten die Zinsen und verstärkt damit den Kampf gegen die hohe Inflation. Der Leitzins für Kredite steigt ab Sonntag um 25 Basispunkte auf 5,81 Prozent, der Schlüsselzins für Einlagen um 25 Basispunkte auf 2,75 Prozent. Die Währungshüter hatten bereits angekündigt, mit weiteren geldpolitischen Maßnahmen gegen Inflation und Vermögenspreisblasen anzugehen.

Soziale Unruhen gefürchtet

Rasant steigende Lebensmittelpreise trieben die Teuerungsrate im November auf 5,1 Prozent - den höchsten Stand seit fast zweieinhalb Jahren. Die stark steigenden Kosten für Nahrungsmittel treffen vor allem Hunderte Millionen arme Chinesen. Die Regierung fürchtet deshalb soziale Unruhen. Um das zu verhindern, hat sie unter anderem Preiskontrollen angeordnet.

Mit der erneuten Zinsanhebung demonstrierten die chinesischen Behörden ihre Entschlossenheit im Kampf gegen die Inflation, sagte Qing Wang, Chefökonom für China bei Morgan Stanley in Hongkong. Eine Zinserhöhung zum Jahresende sei wirkungsvoller, da die Zinssätze für mittel- und langfristige Darlehen und Einlagen Anfang jedes Jahres entsprechend der Basis-Zinssätze angepasst würden.

Die meisten Experten hatten mit einer Zinsanhebung gerechnet, waren sich jedoch nicht sicher, ob sie noch in diesem Jahr beschlossen würde. Die chinesischen Aktienmärkte haben in Erwartung einer weiteren Straffung der Geldpolitik seit Mitte November fast zehn Prozent nachgegeben. Im Oktober hatte die Zentralbank die Zinsen erstmals seit fast drei Jahren angehoben, um den Preisdruck im Zaum zu halten. Zudem hat China die Mindestreserve-Anforderungen für Banken in diesem Jahr bereits sechs Mal erhöht und die Kreditvergabe durch die Institute eingeschränkt. Die Regierung in Peking hat überdies eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um eine Vermögenspreisblase am Immobilienmarkt zu verhindern.

Quelle: ntv.de, rts

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