Wirtschaft

Binnennachfrage steigt kräftig China exportiert weniger

Eigentlich ist China der Export-Weltmeister, aber auch Chinesen haben Wünschen und Begierden. Hier begutachten sie die Produkte auf der Internationalen Import Ausstellung in Kunshan.

Eigentlich ist China der Export-Weltmeister, aber auch Chinesen haben Wünschen und Begierden. Hier begutachten sie die Produkte auf der Internationalen Import Ausstellung in Kunshan.

(Foto: picture alliance / dpa)

Es hat was von verkehrter Welt, wenn China eine negative Handelsbilanz vorlegt. Aber Fakt ist, dass das Wachstum der Ausfuhren im März so schwach ist wie seit Monaten nicht mehr. Die Bilanz der Einfuhren ist dafür umso besser.

Ein kräftiger Importanstieg hat China im März überraschend ein Handelsbilanzdefizit beschert. In den Monaten zuvor hatte China immer hohe Überschüsse erzielt. Wie die Zollbehörde mitteilte, ergab sich für März ein Passivsaldo von 880 Mio. US-Dollar, nachdem im Februar ein Überschuss von 15,3 Mrd. Dollar erwirtschaftet worden war. Für die Märkte war die Zahl überraschend, Ökonomen hatten im Konsens mit einem Überschuss von 14,7 Mrd. Dollar gerechnet.

Allerdings können die Außenhandelsdaten Chinas in den ersten Monaten eines Jahres sehr schwankungsanfällig sein, teilweise wegen des chinesischen Neujahrsfestes, das typischerweise in den Januar oder Februar fällt. In dieser Zeit schließen viele Fabriken im ganzen Land und die Arbeiter kehren zu ihren Familien in den Heimatdörfern zurück.

Obwohl China grundsätzlich einen großen Handelsbilanzüberschuss erwirtschaftet, kommt es somit durchaus vor, dass in den ersten Monaten eines Jahres ein Defizit entsteht, weil viele Industriebetriebe ihre importierten Vorräte an Rohstoffen und Vorprodukten kräftig aufstocken, um sie später wieder als veredelte Produkte zu exportieren.

Im März kletterten die Importe um 14,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Rückgang von 15,2 Prozent im Februar konnte damit nicht ausgeglichen werden. Ökonomen hatten nur mit einem Plus von 6,1 Prozent gerechnet.

Die Exporte stiegen um 10,0 Prozent, nach einem Anstieg um 21,8 Prozent im Februar. Volkswirte hatten einen Zuwachs um 12,0 Prozent erwartet.

Quelle: ntv.de, DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen