Handelsspanne ausgeweitet China lässt Yuan mehr Luft
15.03.2014, 15:54 Uhr
Dollar-Yuan: Ab Montag sind größere Schwankungen im Währungspaar möglich. Die PBoC weitet die Yuan-Handelsspanne aus.
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Vor wenigen Tagen hat Chinas Zentralbank neue private Banken und liberalere Zinsen angekündigt. Jetzt wird der starre Wechselkurs weiter gelockert. Ein überfälliger Schritt, so Marktexperten.
China hat die Handelsspanne für seine Landeswährung ausgeweitet und damit einen weiteren wichtigen Schritt hin zu einer Internationalisierung des Yuan gemacht. Die chinesische Zentralbank dehnte das Wechselkursband des Yuan zum US-Dollar auf zwei von zuvor ein Prozent aus. Die People's Bank of China (PBoC), die den Kurs jeden Tag festlegt, erlaubt dem Yuan damit ab Montag, um zwei Prozent nach oben und unten zu schwanken.
Die Lockerung war von Branchenkennern seit längerem erwartet worden. Analysten der Commerzbank beispielsweise haben bereits mit einer Ausweitung der Handelsspanne gerechnet. Die chinesische Notenbank erzeuge bewusst Volatilität und Unsicherheit, um den Markt auf eine Ausdehnung des Yuan-Wechselkursbandes vorzubereiten, hatten sie erklärt.
Vor wenigen Tagen hatte die Zentralbank eine Freigabe der Zinsen für Spareinlagen in Aussicht gestellt. Zentralbankchef Zhou Xiaochuan hatte am Dienstag weitreichende Finanzreformen angekündigt, in denen die Marktkräfte nach dem Willen der Partei eine «entscheidende Rolle» spielen werden. Bislang werden die Zinsen in einem engen Rahmen sehr niedrig gehalten. Zudem sollen in einem Pilotprogramm fünf private Banken zugelassen werden.
Chinas Finanzsystem ist sehr strengen Kontrollen unterworfen. Der Yuan ist zwar im Warenverkehr umtauschbar, aber bisher nicht in Kapitaltransaktionen. Der Finanzsektor wird genau kontrolliert. Im Jahr 1994 hatte die Zentralbank erstmal eine Schwankung von 0,3 Prozent für den Yuan eingeführt. 2007 erweiterte die Notenbank den Rahmen auf 0,5, und 2012 auf ein Prozent.
Quelle: ntv.de, bad/DJ/dpa