Wirtschaft

Am Puls des roten Riesenreichs China legt neue Daten vor

Kräftige Kalendereffekte erschweren den Vergleich: Das chinesiche Neujahrsfest fiel diesmal in den Februar.

Kräftige Kalendereffekte erschweren den Vergleich: Das chinesiche Neujahrsfest fiel diesmal in den Februar.

(Foto: REUTERS)

Im Inneren der chinesischen Volkswirtschaft entwickeln sich zentrale Kennzahlen zu Jahresbeginn nicht ganz so gut wie erhofft: Mit Sorge blicken Konjunkturexperten auf die Industrieproduktion, den Einzelhandel - und einen scharfen Preisanstieg bei Nahrungsmitteln.

Im Prozess einer sanften Erholung: Die Daten zeigen, dass die Lage "weiterhin fragil" ist.

Im Prozess einer sanften Erholung: Die Daten zeigen, dass die Lage "weiterhin fragil" ist.

(Foto: dpa)

Die Konjunktur in China kommt nur stotternd auf Touren. Industrieproduktion und Einzelhandel wuchsen zum Jahresanfang langsamer als erwartet.

Wie das staatliche Statistikbüro in Peking am Wochenende mitteilte, legte die Industrieproduktion in den Monaten Januar und Februar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,9 Prozent zu. Volkswirte hatten im Schnitt ein Plus von 10,5 Prozent vorausgesagt. Die Einzelhandelsumsätze zogen 12,3 Prozent an, während die Expertenschätzung bei 15 Prozent lag.

"Diese Daten zeigen, dass die Wirtschaft sich im Prozess einer sanften Erholung befindet und dass diese weiterhin fragil ist", sagte Analyst Xu Gao von Everbright Securities.

Um Verzerrungen zu vermeiden, wurden in der Statistik Januar und Februar zusammengefasst. Grund war das mehrtägige chinesische Neujahrsfest, das in diesem Jahr in den Februar fiel, während es 2012 im Januar lag. Viele Betriebe bleiben anlässlich des Festes für zwei Wochen geschlossen.

Vor dem Wochenende hatte ein unerwartet kräftiger Anstieg bei den chinesischen Exporte Hoffnung auf einen Aufschwung im Welthandel geweckt. Die Ausfuhren legten im Februar im Vergleich zum Vorjahr um 21,8 Prozent zu, wie die Zollbehörden mitteilten. Experten hatten lediglich mit plus 10,1 Prozent gerechnet. Die Einfuhren gaben zugleich stärker als erwartet um 15,2 Prozent nach.

An der Preisfront zeichnen sich für die Bevölkerung unterdessen neue Härten ab: Die Inflation in China zieht wieder an. Die Verbraucherpreise stiegen im Februar durch höhere Lebensmittelkosten und saisonal stärkere Nachfrage um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, berichtete das Statistikamt.

Gefährlicher Preisdruck

Die Nahrungsmittelpreise - jene Kennzahl, deren Anstieg insbesondere die weniger privilegierten Bevölkerungsschichten am stärksten trifft - legten im zurückliegenden Monat sogar um sechs Prozent zu.

Den starken Preisauftrieb erklärten die amtlichen Statistiker ebenfalls mit Kalendereffekten durch das chinesische Neujahrsfest. Der Erzeugerpreisindex fiel im Februar hingegen um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Für 2013 rief die Parteiführung ein neues Inflationsziel aus: China will die Teuerungsrate in diesem Jahr höchstens auf 3,5 Prozent steigen lassen, wie die Regierung auf der laufenden Tagung des Volkskongresses in Peking verkündete.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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