"Eine echte Überraschung" Chinas Export schürt Hoffnungen
08.03.2013, 12:04 Uhr
Chinas Automarken drängen nach Europa: Qoros auf dem Genfer Autosalon
(Foto: picture alliance / dpa)
China soll als Konjunktur-Lokomotive die Weltwirtschaft zurück auf Kurs führen. Dass das gelingt, legen frische Daten aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt nahe. Die Ausfuhren ziehen unerwartet deutlich an.
Hoffnungen auf einen Aufschwung im Welthandel hat ein unerwartet kräftiger Anstieg der Exporte Chinas genährt. Die Ausfuhren legten im Februar im Vergleich zum Vorjahr um 21,8 Prozent zu, wie die Zollbehörden mitteilten. Experten hatten lediglich mit plus 10,1 Prozent gerechnet. Die Einfuhren gaben zugleich stärker als erwartet um 15,2 Prozent nach. Die Regierung in Peking setzt fest darauf, dass der Außenhandel dieses Jahr anziehen wird. Handelsminister Chen Deming wagte zwar keine Prognose: "Ich bin aber optimistisch, dass der Vorjahreswert von plus 6,2 Prozent übertroffen wird."
Wegen der statistischen Verzerrungen durch das chinesische Neujahrsfest, das im vergangenen Jahr in den Januar fiel und in diesem Jahr in den Februar, schenken Analysten auch den kombinierten Handelsdaten für die ersten beiden Monate große Aufmerksamkeit: Auch diese Zahlen überraschten positiv. Der Anstieg der Exporte um 23,6 Prozent war weit kräftiger, als es die Experten mit einem Plus von 17,6 Prozent auf dem Zettel hatten.
Welthandel im Aufwind
Die Zahlen aus China sind "eine echte Überraschung", wie VP-Bank-Chefökonom Thomas Gitzel sagte. Denn rückläufige Exportentwicklungen in Südkorea und Taiwan hätten für China eigentlich ein Minus nahegelegt. Zudem fehlten wegen des Neujahrsfestes im Februar vier Arbeitstage, was ebenfalls für eine schwache Entwicklung gesprochen hätte.
Die guten Zahlen aus China passten zudem zu der robusten Konjunkturentwicklung in den USA: "Der Welthandel dürfte in den kommenden Monaten Fahrt aufnehmen." Laut Ökonom Benjamin Chang von LBN Advisors ist die Erholung in China bereits im Gang: "Daher ist es wichtig zu sehen, wie sich das auf die Erholung der Ergebnisse chinesischer Unternehmen auswirkt."
Der Rückgang der Importe dürfte der Führung in Peking jedoch zu denken geben, da sie die Binnennachfrage ankurbeln möchte. Damit soll die Exportabhängigkeit verringert werden. "Jüngste Kommentare aus der Notenbank deuten auf eine Zinssenkung im laufenden Jahr hin. Die heutigen Importzahlen stützen jedenfalls die Ambitionen der Zentralbanker, sagte Experte Gitzel.
Quelle: ntv.de, rts