Wirtschaft

Banken kehren Europa den Rücken China scheut das Risiko

Bei chinesische Großbanken macht sich offenbar Angst vor Ansteckung breit. Einem Zeitungsbericht zufolge wenden sich die Chinesen seit einigen Jahren systematisch von Instituten der Eurozone ab. Vor allem französischen Banken sind betroffen.

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(Foto: REUTERS)

Chinesische Großbanken haben laut einem Pressebericht ihr Geschäft mit Kreditinstituten in Europa zurückgefahren. Die Chinesen wollten angesichts der Schuldenkrise in der Eurozone ihre Risiken in der Region abbauen, berichtete das "Wall Street Journal" (WSJ) unter Berufung auf informierte Kreise.

Staatliche Banken wie die Industrial & Commercial Bank of China, die Bank of Communications und die Bank of China hätten ihre Geschäft mit den französischen Geldhäusern Sociét Générale, BNP Paribas und Crédit Agricole reduziert. In mindestens einem Fall sei auch die Schweizer UBS betroffen.

Der Rückzug der chinesischen Banken ist laut "Wall Street Journal" schon Ende 2011 und Anfang 2012 erfolgt. Dies habe allerdings keine nennenswerten Auswirkungen auf die Finanzierung und den Handel der europäischen Institute, sagten Branchenkenner. Dazu sei die Bedeutung chinesischer Banken an den weltweiten Finanzmärkten und dem Handel mit Finanzderivaten noch zu gering.

Bemerkenswert ist die Entwicklung vor allem vor dem Hintergrund, dass Europa im Kampf gegen die Schuldenkrise auf China baut. Während die chinesische Regierung Europa Unterstützung in der Krise zugesagt habe, seien börsennotierte Banken ihren Aktionären verantwortlich, erklärte Analyst Zhao Qingming von der China Construction Bank diesen Widerspruch. "Die Lehman-Pleite war ein Weckruf für uns", sagte ein ranghoher chinesischer Bankmanager dem "WSJ".

Quelle: ntv.de, dpa

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