Europa-Geschäft bricht ein Chinas Exporte springen an
13.10.2012, 16:01 UhrPeking sorgt für eine dicke Überraschung beim Außenhandel: Weil das Geschäft mit den südostasiatischen Nachbarstaaten brummt, ziehen die Warenverkäufe ans Ausland doppelt so stark an wie erwartet. Der Handel mit der EU schrumpft dagegen kräftig.
Die chinesischen Exporte sind im September fast doppelt so stark gewachsen wie erwartet. Zugleich legten auch die Importe zu, nachdem sie im August überraschend gesunken waren, wie die Zollverwaltung mitteilte. "Die Export-Daten sind viel stärker als erwartet. Das ist ein Signal, dass die Märkte in Übersee sich erholt haben", sagte Xiao Bo von Huarong Securities in Peking. Mit einer weiteren Zinssenkung zur Ankurbelung der Wirtschaft sei angesichts der Erholung beim Export-Wachstum in den kommenden Monaten nicht zu rechnen.
Die Ausfuhren stiegen den Zolldaten zufolge auf Jahressicht im September um 9,9 Prozent. Investoren hatten mit einem Plus von 5,0 Prozent gerechnet. Die Einfuhren legten - wie erwartet - im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,4 Prozent zu. Im August waren die Exporte um lediglich 2,7 Prozent geklettert und die Importe gar um 2,6 Prozent gefallen.
Der Handelsbilanz-Überschuss stieg im September auf 27,7 Mrd. Dollar - erwartet worden waren 20,7 Mrd. Dollar. Im August hatte China aus der Differenz von Ein- und Ausfuhren 26,7 Mrd. Dollar eingestrichen. Zur Ankurbelung der Konjunktur hatte die chinesische Zentralbank unter anderem durch Zinssenkungen umgerechnet rund 190 Mrd. Dollar in die Wirtschaft gepumpt.
Die chinesische Außenhandelsstatistik zeigt allerdings ein uneinheitliches Bild: So brachen die Ausfuhren in die Europäische Union, die im September 2011 noch um 9,8 gestiegen waren, im Jahresvergleich um 10,7 Prozent ein. Dagegen legten die Exporte in die USA aufs Jahr gesehen leicht um 5,5 Prozent zu, während der Verkauf chinesischer Waren in südostasiatische Länder um mehr als 25 Prozent explodierte.
Quelle: ntv.de, nne/rts