Mehr Engagement in Europa Chinas Notenbank verspricht Hilfe
15.02.2012, 07:54 Uhr"Mission accomplished": Die europäische Delegation in Peking leistet ganze Arbeit. Die Chinesen bleiben in der Schuldenkrise an der Seite Europas. Nach der Regierung bekräftigt auch die chinesische Zentralbank ihre Bereitschaft für ein stärkeres Engagement in Europa.

Ein Passant, der es eilig hat, vor dem Gebäude der chinesischen Notenbank in Peking.
(Foto: REUTERS)
Nach der Regierung in Peking hat auch die chinesische Zentralbank ihre Bereitschaft für ein stärkeres Engagement im Kampf gegen die Euro-Schuldenkrise bekräftigt. China werde über den Internationalen Währungsfonds und den Euro-Rettungsschirm EFSF eine größere Rolle bei der Lösung der Probleme in Europa spielen, sagte Zentralbank-Gouverneur Zhou Xiaochuan anlässlich des EU-China-Gipfels in Peking. Zudem unterstütze die chinesische Notenbank die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihren Bemühungen zur Eindämmung der Schuldenkrise.
Zugleich bekräftigte Zhou seine Überzeugung, dass die Staats- und Regierungschefs in Europa die Schuldenprobleme in den Griff bekommen würden. Als Beispiel führte er den jüngst vereinbarten Fiskalpakt an, der die Haushaltsdisziplin erheblich verbessern werde. Der Vertrag sei ein großer Schritt hin zu einer Wirtschafts- und Fiskalunion.
Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao hatte Europa zuvor Hilfe bei der Lösung der Schuldenkrise zugesichert. Wie diese konkret aussehen soll, ließ Wen beim EU-China-Gipfel in Peking aber offen. Am Montag hatte der chinesische Staatsfonds CIC erklärt, er wolle zwar in europäische Firmen investieren, jedoch nicht in europäische Staatsanleihen.
China hat regelmäßig EFSF-Anleihen gekauft, um seine hauptsächlich in US-Dollar angelegten Devisenreserven zu diversifizieren. Der genaue Umfang des Engagements ist aber nie veröffentlicht worden. Schätzungen zufolge hält die Volksrepublik bereits europäische Staatsanleihen im Wert von mehr als 500 Mrd. Dollar.
China besitzt die weltweit größten Devisenreserven. Das kommunistische Land hat mehrfach seine prinzipielle Bereitschaft zu Hilfen signalisiert, aber auch stets betont, dass Europa zunächst selbst aktiv werden müsse, um die Schuldenkrise beizulegen.
Quelle: ntv.de, rts/DJ