Wirtschaft

Samsung und Hynix machen Mut Chipbauer wittern Morgenluft

Das Minus bei Hynix hat sich deutlich reduziert.

Das Minus bei Hynix hat sich deutlich reduziert.

(Foto: REUTERS)

Die zwei weltgrößten Speicherchiphersteller schöpfen Hoffnung auf das Ende der jahrelangen Krise des Halbleitermarkts. Der südkoreanische Elektronikriese Samsung Electronics profitierte vor allem von einer positiven Entwicklung bei seinen Speicherchips. Der Nettogewinn sei im Vorjahresvergleich um fünf Prozent auf umgerechnet 1,3 Mrd. Euro geklettert, teilte der Konzern mit. Samsung begründete das gute Ergebnis neben der Rückkehr der Chip-Sparte in die Gewinnzone mit einem regen Absatz von Handys und Fernsehern.

Analysten hoben die guten Zukunftsaussichten für Samsung hervor, besonders auf dem Feld der neuesten Speicherchipgeneration DDR3. "Samsung Electronics wird am meisten von der gegenwärtigen Chipmarkterholung profitieren, weil es der Marktführer mit der fortschrittlichsten Technologie zur Massenproduktion von DDR3-Chips ist", sagte Kim Sung-in von Kiwoom Securities.

Rivale verringert Verlust

Der heimische Rivale Hynix verringerte im gleichen Zeitraum seinen Verlust deutlich. Unter dem Strich sei ein Fehlbetrag von umgerechnet 32,9 Mio. Euro nach einem Minus von 403 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum geblieben, teilte das Unternehmen mit. Angesichts des Preisanstiegs für DRAM-Chips für die Computerbranche sowie für Flash-Speicher, die vor allem in Handys und der Unterhaltungselektronik zum Einsatz kommen, um jeweils etwa ein Fünftel rechnet der südkoreanische Konzern nun mit einer Erholung in der Branche. Im laufenden Vierteljahr will Hynix zumindest operativ wieder schwarze Zahlen schreiben.

Im vergangenen Jahr waren die Preise für Computer-Chips unter die Herstellungskosten gefallen. Die gesamte Branche litt zweieinhalb Jahre lang unter einem Überangebot und einem knüppelharten Preiskampf. Für den deutschen Speicherchiphersteller Qimonda kommt die nun einsetzende Erholung zu spät. Der Preisverfall hatte der Infineon-Tochter im Januar das Genick gebrochen, die Unternehmenstrümmer stehen vor der Verwertung.

Intel macht Hoffnung

In der vergangenen Woche hatte der weltgrößte Halbleiterkonzern Intel der Technologiebranche mit seinem optimistischen Ausblick Anlass zur Zuversicht gegeben. Auch der bayerische Chiphersteller Infineon hatte zuletzt wegen des brummenden Geschäfts mit seinen Handy-Chips die Prognose angehoben und will zumindest nach jahrelangen Verlusten an die Gewinnschwelle herankommen.

Intel und die Speicherchiphersteller setzen für den Herbst zudem auf eine Belebung des Computermarkts, wenn Microsoft sein neues Betriebssystem "Windows 7" auf den Markt bringt. Der Softwaregigant dämpfte allerdings am Freitag allzu große Erwartungen. Im laufenden Jahr werde es noch keinen großen Aufschwung geben, hieß es. Die Technologiebranche hofft darauf, dass mit dem neuen Betriebssystem endlich auch viele Unternehmen ihre Software umstellen, die den Wechsel zu "Windows Vista" vermieden haben. In der Regel bestellen Firmen allerdings das neue Programm erst, wenn Microsoft einige Monate nach dem Marktstart die erste aktualisierte Version (Service Pack 1) herausgibt.

Quelle: ntv.de, rts

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