Wirtschaft

Hohe Kreditkosten belasten Chrysler bleibt in den Miesen

Der angeschlagene US-Autokonzern Chrysler kommt langsamer aus der Krise als die Rivalen GM und Ford. Während die schon wieder schwarze Zahlen schreiben, drücken Chrysler hohe Zinsen der Rettungskredite von USA und Kanada. In diesem Jahr soll jedoch nach den Worten des Chrysler-Chefs Marchionne erstmals wieder etwas in der Kasse bleiben.

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(Foto: AP)

Der US-Autobauer Chrysler findet nur langsam wieder Tritt. Auch Ende 2010 kam der vom italienischen Autobauer Fiat kontrollierte Konzern nicht aus den roten Zahlen. Ein Nettoverlust von 199 Mio. US-Dollar schlug im vierten Quartal zu Buche. Vor allem hohe Zinsen für die 7,4 Mrd. Dollar schweren Kredite der Regierungen der USA und Kanadas belasteten das Ergebnis.

Im laufenden Jahr, in dem Chrysler auch seine Rückkehr an die Börse plant, soll am Ende aber wieder Geld in der Kasse bleiben. Bei einem Umsatz von 55 Mrd. Dollar erwartet Chrysler einen Gewinn zwischen 200 und 500 Mio. Dollar. Zuletzt hatte auch Rivale Ford wegen eines überraschenden Verlustes im Europageschäft mit einem deutlichen Gewinnrückgang zu kämpfen.

Vorbild General Motors

Chrysler war Mitte 2009 nach einer Insolvenz schnell wiederauferstanden. Nun soll der erfolgreiche Börsengang des Konkurrenten General Motors dem Konzern als Blaupause dienen. Chrysler will in der zweiten Jahreshälfte aufs Parkett zurückkehren. Fiat ist an dem Konzern mit 25 Prozent beteiligt, strebt nach eigenen Angaben zunächst allerdings keine Mehrheit an.

Fiat- und Chrysler-Chef Sergio Marchionne hatte zuletzt erklärt, Chrysler müsse vor einem IPO "einige" Quartale hintereinander schwarze Zahlen schreiben. Zudem muss der US-Konzern zuvor seine Schulden bei der Regierung refinanzieren. 2010 summierten sich die Zinskosten auf 1,23 Mrd. Dollar. Marchionne wies auf die Fortschritte von Chrysler hin, betonte aber auch: "Unser Job ist noch nicht getan." Operativ blieb für Chrysler im vierten Quartal bereits wieder ein Gewinn von 198 Mio. Dollar, nach einem Betriebsverlust von 267 Mio. Dollar im Vorjahreszeitraum.

Plus beim Umsatz

Der Umsatz stieg im vierten Quartal um 14 Prozent auf 10,76 Mrd. Dollar. Zum Vorquartal ergab sich damit ein leichter Rückgang. Chrysler begründete dies mit dem geringeren Absatz an solche Kunden, die komplette Fuhrparks erwerben wollten. Im Gesamtjahr verkaufte der Konzern, der mehrere neue Modelle auf den Markt brachte, 1,5 Mio. Fahrzeuge. Damit kam er auf einen Jahreserlös von 42 Mrd. Dollar. Der Betriebsgewinn lag mit 763 Mio. Dollar über den eigenen Erwartungen, die Chrysler mit 700 Mio. Dollar beziffert hatte.

Quelle: ntv.de, rts

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