Wirtschaft

"Flitterwochen sind vorbei" Citigroup-Aktionär ungeduldig

Der saudiarabische Großaktionär Prinz Alwalid bin Talal fordert von Citigroup-Chef Vikram Pandit noch in diesem Jahr Ergebnisse. "Die Flitterwochen sind jetzt vorbei", betont der Milliardär. Gleichzeitig zeigt bei der Citigroup die Diskussion um überhöhte Banker-Boni Wirkung.

Druck von allen Seiten

Druck von allen Seiten

(Foto: AP)

"Die Aktionäre seien bislang sehr geduldig gewesen", sagte Prinz Alwalid bin Talal dem Fox Business Network. "Zwei Jahre sind genug und ich glaube, dass er 2010 Ergebnisse liefern wird", sagte Alwalid über Pandit. Ein Sprecher der Citigroup lehnte eine Stellungnahme ab. Alwalid ist der Chef der Kingdom Holding.

Boni wie in 2009

Derweil hinterlässt die Boni-Diskussion offenbar ihre Spuren bei der Bank. Die Citigroup werde die Barzahlungen für das abgelaufene Jahr auf 100.000 Dollar pro Mitarbeiter begrenzen, schreibt die "Financial Times". Hinzu kommen allerdings noch Aktien, die die Beschäftigten erst in einigen Jahren zu Geld machen dürfen.

Insgesamt wolle die Bank so viel ausschütten wie zum Höhepunkt der Finanzkrise 2008. Damals hatten die Citigroup-Banker für ihre Verhältnisse relativ geringe Boni erhalten.

Washington macht Druck

Erst am Donnerstag hatte US-Präsident Barack Obama seine Pläne für eine Sonderabgabe für die 50 größten Banken vorgelegt. Er zeigte sich entschlossen, die staatlichen Hilfen für das 700 Mrd. Dollar schwere Bankenrettungspaket "bis auf den letzten Groschen" wieder einzutreiben. Obama bezeichnete die massiven Profite und Bonuszahlungen als "obszön".

Die Begrenzung der Boni geschieht also letztlich auf politischen Druck. Der Staat hält immer noch 27 Prozent an der Bank. In der Krise hatte die US-Regierung das Institut mit einer Finanzspritze von 45 Mrd. Dollar aufgepäppelt. Ein Teil der Hilfen wurde später in Anteile umgewandelt, wodurch der Staat zum größten Aktionär aufstieg. Die verbliebenen 20 Mrd. Dollar der Finanzspritze zahlte die Citigroup im Dezember komplett zurück.

Die Zinszahlungen für die Staatsgelder werden im Schlussquartal 2009 aber noch ein großes Loch in die Bilanz reißen. Erschwerend kommen hohe Kreditausfälle hinzu. Analysten gehen unterm Strich von einem Verlust von 6,4 Mrd. Dollar für die Monate Oktober bis Dezember aus. Die Citigroup veröffentlicht ihre Zahlen am 19. Januar.

Quelle: ntv.de, sla/dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen