Ende der Bescheidenheit Citigroup-Chef verdient Geld
22.01.2011, 09:32 UhrDie Zeit der Zurückhaltung ist auch bei der staatlich geretteten US-Großbank Citigroup vorbei. Bankchef Vikram Pandit bekommt ab sofort mehr als ein symbolisches Gehalt.
Nach zwei symbolischen Jahresgehältern von einem Dollar bekommt Citigroup-Chef Vikram Pandit wieder deutlich mehr Geld. Pandit erhalte in diesem Jahr ein Grundgehalt von 1,75 Mio. Dollar, teilte die drittgrößte US-Bank mit. Die Citigroup hatte im Zuge der Finanzkrise riesige Verluste angehäuft und musste vom Staat mit 45 Mrd. Dollar gestützt werden. Die Bank hatte sich wie so viele Konkurrenten am US-Hypothekenmarkt verhoben. Zuvor galt sie als Stolz der New Yorker Finanzwelt und war eines der größten Geldhäuser weltweit.
Im Februar 2009 hatte Pandit angekündigt, er wolle solange für ein Jahresgehalt von einem Dollar arbeiten, bis die Bank wieder dauerhaft Gewinn macht. Am vergangenen Dienstag legte das Geldhaus seinen vierten Quartalgewinn in Folge vor und schrieb damit erstmals seit 2007 auch wieder im Gesamtjahr schwarze Zahlen.
Verwaltungsratschef Richard Parsons betonte, Pandit habe unermüdlich daran gearbeitet, Citigroup wieder auf den richtigen Kurs zu führen. Er habe den Konzernumbau angeführt, der der Bank wieder Rentabilität und Wachstum eingebracht habe. "Angesichts dieser Leistungen ist dieses Grundgehalt verdient." Pandit hatte der Bank eine Rosskur verordnet und rund ein Drittel der einst mehr als 300.000 Stellen abgebaut. Ende 2010 war der Staat wieder komplett aus dem stark geschrumpften Institut ausgestiegen.
Das jüngste Quartalsergebnis von 1,3 Mrd. Dollar ging allerdings vor allem auf deutlich geringere Kosten für faule Kredite zurück. Operativ tritt die Bank auf der Stelle. Pandit sprach trotzdem von einem Jahr, in dem die Citigroup die Kurve bekommen habe.
Quelle: ntv.de, rts/dpa