Wirtschaft

Schuldenkrise belastet Citigroup verdient weniger

(Foto: REUTERS)

In den USA nimmt die Berichtssaison an Fahrt auf. Für Gesprächsstoff sorgen derzeit vor allem die Großbanken. Die geben allerdings kein einheitliches Bild ab: Während Citigroup enttäuscht, überrascht Wells Fargo positiv.

Die US-Großbank Citigroup hat im vierten Quartal weniger verdient und eingenommen als vor einem Jahr. Der Nettogewinn fiel von 1,3 auf 1,2 Mrd. Dollar. Das einst so profitable Investmentbanking schrieb angesichts der Finanzmarkt-Turbulenzen sogar rote Zahlen, während sich das Privatkundengeschäft als Stütze erwies. Der Umsatz sank um zwölf Prozent auf 17,2 Mrd. Dollar.

Dank einträglicher Geschäfte im ersten Halbjahr konnte die Großbank ihren Gewinn im Gesamtjahr dennoch um sechs Prozent auf 11,3 Mrd. Dollar hochschrauben. Vorteilhaft erwies sich unter anderem, dass die Eigenheim-Besitzer ihre Kreditraten wieder zuverlässiger zahlen, seitdem die Wirtschaft in den USA angesprungen ist und mehr Menschen Arbeit finden.

"Zusammengefasst haben wir solide Fortschritte gemacht 2011", meinte Bankchef Vikram Pandit. Er hatte die Citigroup nach ihrem Beinahe-Kollaps in der Finanzkrise 2008 neu sortiert und im Wesentlichen auf das klassische Bankgeschäft zurechtgestutzt. Mit dem Abschneiden zum Jahresende enttäuschte er allerdings die Erwartungen der Analysten. Der Aktienkurs gab vorbörslich um 3 Prozent nach.

Wells Fargo übertrifft Erwartungen

Der viertgrößten US-Bank Wells Fargo gelang es dagegen im vierten Quartal, den Gewinn zu steigern – das lag vor allem daran, dass die Bank weniger Geld für faule Kredite zurücklegen musste. Der Überschuss legte im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Fünftel auf 3,9 Mrd. Dollar zu. Der Umsatz erhöhte sich leicht auf 20,6 Mrd. Dollar.

Analysten gaben sich zufrieden mit der Entwicklung von Wells Fargo. Die Bank habe die Erwartungen übertroffen, sagte Bruce Forester von South Beach Capital Markets. Die Rückstellungen für Kreditausfälle gingen um eine Mrd. Dollar auf zwei Mrd. Dollar zurück.

Am Freitag hatte JPMorgan Chase den Bilanzreigen der großen US-Geldhäuser eröffnet. Die Bank gab zwar einen kräftigen Gewinnrückgang bekannt, sorgte jedoch mit einem positiven Ausblick für Optimismus.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa

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