Wirtschaft

Die Chemie stimmt nicht richtig Cognis fährt zweigleisig

Der Spezialchemiehersteller richtet sich für das kommende Jahr auf gegenläufige Trends auf dem Weltmarkt für Chemieprodukte ein.

Wachstum vor allem in Asien und Lateinamerika geplant.

Wachstum vor allem in Asien und Lateinamerika geplant.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

"Wir werden 2010 ein zweigeteiltes Geschäft haben", sagte Cognis-Chef Antonio Trius der "Financial Times Deutschland" (FTD). In Europa und Nordamerika dominiere weiter eine starke Kostenkontrolle und eine permanente Restrukturierung. "In Asien und Lateinamerika dagegen werden wir weitere Kapazitäten aufbauen, um vom dortigen Wachstum profitieren zu können", sagt Trius. Insgesamt rechnet er für 2010 mit einem weiteren schwierigen Jahr für die Chemieindustrie. Nach wie vor gebe es eine "fragile Lage".

Cognis selbst ist glimpflich durch das Krisenjahr gekommen. "Für uns war 2009 ein gutes Jahr. Beim Ergebnis liegen wir sogar über dem Vorjahr", sagt Trius. Bereits in den ersten neun Monaten stieg der operative Gewinn vor Abschreibungen (Ebitda) um 2,1 Prozent auf 270 Mio. Euro. Der Umsatz schrumpfte auch aufgrund von Preissenkungen um 15 Prozent auf zwei Mrd. Euro.

Mix aus Glück und Verstand

Das vor zehn Jahren aus dem Henkel-Konzern ausgegliederte Monheimer Unternehmen profitiert zum einen davon, dass es die Kosten früh senkte und so im laufenden Jahr 100 Mio. Euro sparte. Dabei wurde die Belegschaft vorwiegend in Europa und den USA um 300 auf 5600 Mitarbeiter reduziert. Zum anderen hat es einen im Vergleich zu den Konkurrenten weniger konjunktursensiblen Produktmix. Das Geschäft mit Inhaltsstoffen für Kosmetika, Wasch- und Reinigungsmittel sowie Ernährungsprodukte läuft auch in schwachen Jahren relativ stabil.

"Wir haben aber auch ein bisschen Glück gehabt", sagt Trius, "sowohl die Portfoliobereinigung als auch die Refinanzierung haben wir rechtzeitig vor Ausbruch der Krise abgeschlossen." Im Herbst 2008 verkaufte der Spezialchemieanbieter Textil- und Grundstoffsparte und schloss so seine Konzentration auf die drei Themenbereiche Schminken, Waschen und Essen ab, die von den Trends Wellness und Nachhaltigkeit profitieren.

Quelle: ntv.de, rts

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