Vorgezogene Aktienplatzierung Commerzbank sammelt ein
14.04.2011, 07:00 UhrDie Commerzbank lockt mit einer vorgezogenen Aktienplatzierung im Milliardenvolumen neue Investoren an. Das ist der erste von zwei Schritten, mit denen die Commerzbank ihre milliardenschweren Staatshilfen weitgehend zurückzahlen will.
Die Commerzbank hat einen großen Schritt zur Rückzahlung ihrer milliardenschweren Staatshilfen getan. Mit einer vorgezogenen Aktienplatzierung sammelte die Bank innerhalb einer Woche 4,3 Mrd. Euro ein. Das ist mehr als die Hälfte des Gesamtvolumens, das die Commerzbank bis Juni am Kapitalmarkt platzieren will. Damit reicht ihr Ende Mai schon eine Kapitalerhöhung im Volumen von 3,95 Mrd. Euro, um fast 90 Prozent der Stillen Einlagen tilgen zu können, die sie in der Finanzkrise vom deutschen Staat erhalten hatte. Von 16,2 Mrd Euro sollen davon Ende Juni noch 1,9 Mrd. übrig sein.
Die Bank hatte in der vergangenen Woche diese Platzierung einer Pflichtwandelanleihe angekündigt, die nach der auf den 6. Mai vorgezogenen Hauptversammlung in Commerzbank-Aktien getauscht werden soll. Gut eine Milliarde der "CoMEN" getauften Papiere wurden am Mittwoch zu je 4,25 Euro platziert. Mit 4,3 Mrd. Euro nimmt die Commerzbank damit deutlich mehr ein als die 2,6 bis 3,4 Mrd. Euro, die sie angepeilt hat. Das Geld fließt Mitte Mai direkt an den Bankenrettungsfonds. Der SoFFin tauscht zudem 1,4 Mrd Euro seiner Stillen Einlagen in Commerzbank-Aktien, um seine Aktienbeteiligung von 25 Prozent zu halten.
Mit den "CoMEN" erreichte die Commerzbank zudem ihr Ziel, neue institutionelle Aktionäre an Bord zu holen. Nur 22 Prozent der bisherigen Anteilseigner nahmen das Recht in Anspruch, für jede ihrer Aktien eine CoMEN zu zeichnen. Bei den restlichen Papieren griffen neue Käufer zu, die sich damit zusätzliche Bezugsrechte für die nächste Kapitalerhöhung sichern konnten.
Die Commerzbank-Aktie war angesichts der Platzierung von neuen Papieren im Umfang von bis zu drei Viertel des bisherigen Grundkapitals unter Druck geraten. Sie schloss am Mittwoch mit einem Minus von fünf Prozent bei 4,69 Euro. Vor der Ankündigung des Schritts vor einer Woche war sie noch zu 5,50 Euro gehandelt worden.
Mit der CoMEN-Platzierung und der folgenden Kapitalerhöhung will die Commerzbank insgesamt 8,25 Mrd. Euro einsammeln. Der staatliche Bankenrettungsfonds SoFFin will dann weitere 2,75 Mrd. Euro an Stillen Einlagen in Aktien wandeln. Zum Abbau der SoFFin-Einlagen will die Commerzbank neben dem Erlös aus der doppelten Kapitalerhöhung und der Umtauschaktion des SoFFin 3,3 Mrd. Euro an überschüssigem Kapital verwenden. Insgesamt gehen mehr als 12,5 Mrd. Euro an den SoFFin.
Quelle: ntv.de, rts