Wirtschaft

Massive Investitionen DHL setzt auf China

Päckchen für China: DHL baut seine Basis in Shanghai aus.

Päckchen für China: DHL baut seine Basis in Shanghai aus.

(Foto: AP)

Die Deutsche Post geht in die Vollen: Während Europas Wirtschaft in der Krise erstarrt, pumpt die Post-Tochter DHL hunderte Millionen Euro in sein lukratives China-Geschäft. In Shanghai will der Konzern massiv seine Basis ausbauen. Das Wachstum in China verliert allerdings an Fahrt. Doch auch das ist für Post-Chef Appel kein Problem. Im Gegenteil.

Gut gelaunt prostet Deutsche-Post-Chef Frank Appel einem Fotografen auf dem Flughafen Pudong in Shanghai zu. In China gebe es riesige Geschäftsmöglichkeiten, sagt er bei der Pressekonferenz auf dem Flughafen Pudong in Shanghai. Er stellt große Pläne vor: Der Logistik-Experte investiert massiv in seine Basis in Shanghai. Allein 100 Mio. Euro will er für acht neue Frachtflugzeuge überweisen, für die kommenden Jahre sind gar 400 Mio. Euro Investitionen geplant. Der Flughafen Shanghai soll das wichtigste Drehkreuz in Asien werden. Innerhalb von fünf Jahren soll es doppelt so groß sein wie der bisher größte asiatische Stützpunkt in Hongkong. Nur noch zwei Drehkreuze wären dann größer: Cincinatti in den USA und der Flughafen Leipzig.

Gut gelaunt: Post-Chef Frank Appel prostet einem Fotografen zu.

Gut gelaunt: Post-Chef Frank Appel prostet einem Fotografen zu.

(Foto: REUTERS)

Das Ziel ist klar: DHL will auf seinem weltweit wichtigsten Markt expandieren. Denn dort sprudeln die Einnahmen: China macht mit 4,2 Mrd. Euro mehr als die Hälfte des Umsatzes in Asien aus. Schon jetzt macht DHL im Reich der Mitte zehn Prozent seines Umsatzes. Und der soll weiter wachsen: Appel will, dass der Anteil der Asiatisch-Pazifischen Region am Gesamtumsatz des Konzerns steigt. Derzeit verdient DHL ein Fünftel seines Umsatzes in Asien. In fünf Jahren soll der Anteil bei einem Drittel liegen. Um China besser kennenzulernen sind Appel und der Konzernvorstand sogar für drei Wochen von Bonn nach Shanghai gezogen und haben von dort gearbeitet. 

Appel sorgt sich nicht um  Wachstum

Doch auch in China gibt es nicht nur gute Nachrichten. Das Wirtschaftswachstum im Reich der Mitte verliert an Dynamik. Auf Journalistenfragen wies der Postchef aber Sorgen über Auswirkungen auf das Frachtgeschäft zurück. Je größer der Pessimismus umso unwahrscheinlicher sei es, dass die düsteren Prognosen einträten, sagte Appel.

In Zeiten wirtschaftlicher Ungewissheit reduzierten Unternehmen außerdem ihre Lagerbestände, sodass umso mehr schnelle Frachtlieferungen nötig werden. "Unsicherheit ist eine gute Sache für unser Geschäft", sagte der Postchef. Das Wachstum in China sei sehr stark. Auch wolle DHL seinen Marktanteil ausbauen. "Das Nordostasien-Drehkreuz ist ein wichtiger Schritt in unserer globalen Strategie, Marktführer zu bleiben", sagte Appel.

DHL schon seit Jahrzehnten in China aktiv

Die boomende Wirtschaftsmetropole und ihr weit entwickeltes Hinterland im Jangtse-Delta haben heute schon einen Anteil von 39 Prozent an allen Ein- und Ausfuhren Chinas. DHL Express-Chef Ken Allen berichtete, das Unternehmen wolle auch von dem gegenwärtig starken Wachstum kleiner und mittlerer Unternehmen in China profitieren, die jetzt zunehmend ins Ausland expandieren wollten.

In China, wo DHL seit 1986 mit dem zweitgrößten Logistikanbieter Sinotrans in einem Gemeinschaftsunternehmen kooperiert, werden 6000 Mitarbeiter beschäftigt. Als Marktführer ist DHL heute im Reich der Mitte größer als seine beiden amerikanischen Konkurrenten UPS und Fedex zusammen. Sinotrans-Chef Zhao Huxiang zeigte sich überzeugt, dass der neue Umschlagplatz in Shanghai das DHL-Geschäft in China und Asien "auf eine neue Ebene heben" wird.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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