Renditesieger im Premiumsegment Da lacht BMW
03.05.2012, 13:20 Uhr
BMW lacht sich eins.
(Foto: picture alliance / dpa)
Nach Volkswagen glänzt auch BMW mit Rekordzahlen - und das auf breiter Front: Absatz, Umsatz und Gewinn steigen unerwartet deutlich. Auch der Ausblick überzeugt. Anleger und Analysten schauen aber sehr genau auf die Rendite-Kennziffern.
Der weltgrößte Premiumautobauer BMW hat einen Jahresauftakt voller Rekorde beschert. "Mit neuen Höchstwerten bei Absatz, Umsatz und Ergebnis haben wir das beste erste Quartal in der Unternehmensgeschichte eingefahren", sagte Konzernchef Norbert Reithofer. Vor Steuern schnellte der Gewinn auf 2,076 Mrd. Euro nach oben, das sind 22 Prozent mehr als vor Jahresfrist - und weit mehr als von Analysten erwartet.
Unterm Strich blieb BMW ein Gewinn von 1,349 Mrd. Euro, was einem Zuwachs von 18 Prozent entspricht. Neben der hohen Nachfrage hätten auch Effizienzsteigerungen zu der Entwicklung beigetragen, hieß es.
Rendite höher als bei Audi
Während Massenhersteller unter der flauen Nachfrage im schuldengeplagten Europa leiden, profitiert BMW wie die Oberklasse-Konkurrenz davon, dass hochpreisige Limousinen und Geländewagen vielerorts gefragt sind. Besonders in den beiden weltgrößten Automärkten China und USA finden die Fahrzeuge reißenden Absatz. Der Münchner Hersteller verkaufte im ersten Quartal insgesamt 425.528 Wagen; alle drei Marken BMW, Mini und Rolls-Royce erzielten Rekordwerte.
In der Kernsparte Automobile legte der Umsatz um 12 Prozent auf 16,159 Mrd. Euro zu. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) zog hier um 10 Prozent auf 1,878 Mrd. Euro an. Damit erzielte BMW eine Umsatzrendite (Ebit-Marge) von 11,6 Prozent - und stach so die Rivalen bei einer wichtigen Kenngröße aus. VW-Tochter Audi kam im Startquartal auf 11,4 Prozent, die Oberklasse-Marke Mercedes-Benz von Daimler landete abgeschlagen bei 8,4 Prozent.
Beim Absatz legten die Bayern um 11 Prozent auf 425.528 Fahrzeuge zu. Allein im März seien mehr Fahrzeuge als jemals zuvor in einem Monat verkauft worden. Im Gesamtjahr soll der Absatz im einstelligen Prozentbereich gesteigert werden.
Prognose bekräftigt
Für das Gesamtjahr äußerte sich Reithofer zuversichtlich: "Wir streben 2012 weiterhin neue Bestmarken bei Absatz und Konzernergebnis vor Steuern an." Im vergangenen Jahr verkaufte der Konzern weltweit 1,67 Millionen Autos und erzielte einen Vorsteuergewinn von 7,38 Mrd. Euro.
Reithofer bekräftigte, im laufenden Jahr wolle BMW schneller als der Gesamtmarkt wachsen. Er rechnet für alle drei Marken mit neuen Spitzenwerten bei den Verkaufszahlen. In der Autosparte wird weiter eine Rendite von acht bis zehn Prozent angepeilt; wenn sich die weltweite Konjunktur nicht eintrübt, soll ein Wert am oberen Ende erreicht werden.
Lob und Kritik
Die BMW-Papiere stiegen deutlich und notierten bis zu 4 Prozent fester. "Besser als erwartet", hieß es im Handel zu den Geschäftszahlen. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. "Auch Daimler hatte bessere Zahlen, aber die Investoren fokussieren gerade auf die Margen-Entwicklung", sagte ein Händler. Daimler hatte die Erwartungen an die Marge enttäuscht und war dafür am Markt abverkauft worden.
Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts