Wirtschaft

"Sturmsichere" Geldanlage am Dach Dachdecker feiern den Boom

"Statt in windige Fonds oder Aktien stecken immer mehr Menschen ihr Geld lieber in ein sturmsicheres Dach."

"Statt in windige Fonds oder Aktien stecken immer mehr Menschen ihr Geld lieber in ein sturmsicheres Dach."

(Foto: picture alliance / dpa)

Am Bau erkennen Fachleute mitunter mehr als der Laie vermuten mag: Der Chef des Zentralverbands der deutschen Dachdecker zum Beispiel führt die erfreuliche Lage beim Dachausbau direkt auf die unsichere Lage an den Finanzmärkten zurück.

Deutschlands Dachdecker profitieren offenbar von der Energiewende und der Flucht der Sparer in das sogenannte Betongold - also Investitionen in möglichst wertstabile Immobilien.

Der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) sieht eindeutige Zusammenhänge: Das Fehlen attraktiver Geldanlagemöglichkeiten in Zeiten niedriger Zinsen und die Unsicherheit an den Finanzmärkten führten zu einem Boom im Bereich der Gebäudesanierung, teilte der Verband mit.

Treibende Kraft für die Branche seien private Auftraggeber, hieß es weiter. Sie machten mehr als 60 Prozent der Umsätze aus. Eigentümer nutzten ihr Erspartes, um Dächer zu erneuern oder zu dämmen. Dieser Trend beschere den rund 12.500 Dachdeckerbetrieben in Deutschland volle Auftragsbücher.

Dämmung hoch im Kurs

"Statt in windige Fonds oder Aktien stecken immer mehr Menschen ihr Geld lieber in ein sturmsicheres Dach", sagte Verbandspräsident Karl-Heinz Schneider.

Verstärkt werde der Trend durch die Energiewende und steigende Energiepreise. Dach- und Gebäudedämmung stehe hoch im Kurs. Dies gleiche den Auftragsrückgang aus, den Dachdecker bei Gewerbe- und öffentliche Gebäuden verzeichneten.

Die Branche mit ihren mehr als 93.000 Beschäftigten setzte Schneider zufolge im vergangenen Jahr in Deutschland 8,4 Mrd. Euro um. Mit einer Summe in ähnlicher Größenordnung sei auch 2013 zu rechnen, hieß es. Die große Mehrheit der Betriebe sei mit Auftragslage und Zukunftsaussichten zufrieden.

In Deutschland gibt es nach Verbandsangaben mehr als 15.000 Dachdeckerbetriebe, die mehr als 8000 Ausbildungsplätze anbieten. Pro Jahr werden im Dachdeckerhandwerk rund 650 Meisterprüfungen erfolgreich abgeschlossen.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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