Wirtschaft

Kein Angebot für Fiat-Tochter Daimler dementiert

Interessiert sich Daimler doch nicht für die Fiat-Tochter?

Interessiert sich Daimler doch nicht für die Fiat-Tochter?

(Foto: dpa)

Der Zeitungsbericht aus Italien schlug an der Börse durch: Daimler biete für die Industriesparte des Konkurrenten Fiat neun Mrd. Euro. Es gebe keine Verhandlungen, heißt es nun aus Stuttgart. In der Branche spreche man lediglich viel miteinander. Die Daimler-Aktie bleibt dennoch im Minus.

Der Autobauer Daimler führt derzeit keine Verhandlungen mit dem italienischen Fiat-Konzern über deren Industriesparte. "Es finden keine Gespräche statt", sagte Daimler-Sprecher Jörg Howe. "In der Branche redet aber jeder mit jedem", fügte der Sprecher hinzu. Dabei gehe es auch um mögliche Kooperationen.

Die italienische Tageszeitung "La Repubblica" hatte ohne Angabe von Quellen berichtet, Daimler sei an der vor der Abspaltung vom Fiat-Pkw-Geschäft stehenden Industriesparte mit Landmaschinen und der Nutzfahrzeugmarke Iveco interessiert. Die Stuttgarter hätten im Sommer neun Mrd. Euro dafür geboten. Fiat verlange aber 10,5 Mrd. Euro, berichtete das Blatt. Daher seien die Gespräche vorerst auf Eis gelegt.

Iveco lockt Interessenten an

Auch das "Manager Magazin" berichtete über ein Interesse von Daimler an Iveco. Daimler-Truck-Chef Andreas Renschler sei bereits zu Verhandlungen über Iveco in Italien gewesen, schrieb das Magazin in einem Vorabbericht. Neben Daimler sei auch der indische Autohersteller Tata Motors an Iveco interessiert.

Fiat will seine Pkw-Sparte vom Industriegeschäft abspalten. Die Industriesparte soll Anfang kommenden Jahres separat an der Börse gelistet werden. Daimler ist mit seiner Nutzfahrzeugmarke Mercedes-Benz Marktführer in Westeuropa, Iveco rangiert bei Lkw auf Platz vier. Daher dürfte ein Zusammenschluss beider Marken voraussichtlich auf kartellrechtliche Probleme stoßen.

Aktie bleibt unter Druck

Mercedes-Benz
Mercedes-Benz 55,41

An der Börse konnte sich die Daimler-Aktie trotz des Dementis nicht aufrappeln. "Die Aktien leiden einfach unter ihrer Mitgliedschaft im Dax-Basket", sagt ein Händler. Der Verkaufsdruck auf den deutschen Markt über die Dax-Futures werde in den Kassamarkt zurückgespiegelt. Da man dort nicht alle 30 Dax-Wert auf einmal handeln wolle, beschränke man sich normalerweise auf einen Dax-Basket aus rund fünf Titeln. Meist seien Deutsche Bank, Siemens, BASF, Daimler und E.ON oder andere enthalten. Da Deutsche Bank wegen der Besonderheit des Bezugsrechtshandels heute schwerer zu handeln sei, könne sich der Druck um so stärker in den anderen Titeln entladen.

Quelle: ntv.de, sla/rts/dpa/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen