Wirtschaft

Absatz-, Umsatz-, Kursplus Daimler fährt mit weniger Gewinn

Das Gesicht der Hoffnung: Die neue Mercedes A-Klasse rollt vom Band.

Das Gesicht der Hoffnung: Die neue Mercedes A-Klasse rollt vom Band.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mehr Fahrzeuge verkauft, mehr erlöst - aber am Ende bleibt weniger in den Kassen: Daimler blickt auf ein durchwachsenes Quartal zurück. Die Befürchtungen am Markt, die Mercedes-Mutter könnte sich zu einer Gewinnwarnung genötigt sehen, bestätigen sich aber nicht. Das honorieren die Anleger.

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Der Autobauer Daimler hat im zweiten Quartal trotz eines Absatz- und Umsatzsprungs einen kräftigen Gewinnrückgang verbucht. Der operative Gewinn schrumpfte wegen hoher Ausgaben für den Ausbau des weltweiten Produktionsnetzes und des Anlaufs neuer Pkw- sowie Lkw-Modelle in den Monaten April bis Juni auf 2,243 Mrd. Euro, wie Daimler mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte der Gewinn vor Steuern und Zinsen noch bei 2,581 Mrd. Euro gelegen. Der Umsatz stieg in den Frühjahrsmonaten um 10 Prozent auf 28,9 Mrd. Euro, der Absatz um 8 Prozent auf 570.300 Fahrzeuge.

Daimler erklärt den Gewinnrückgang mit Investitionen: Höhere Kosten zur Erweiterung der Modellpalette in der Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars und der Lkw-Sparte Daimler Trucks hätten sich ungünstig ausgewirkt, hieß es von Konzernseite.

Besser als erwartet

Damit schnitt der Stuttgarter Konzern, der als erster deutsche Autobauer seine Zahlen für das zweite Quartal auf den Tisch legt, besser ab als von Analysten erwartet. Die Befürchtungen am Markt, Daimler könnte sich zu einer Gewinnwarnung genötigt sehen, bestätigten sich nicht. Daimler bekräftigte nach der ersten Geschäftsjahreshälfte seine bisherige Prognose und rechnet trotz der Eintrübung der Konjunktur weiterhin "mit einem Ergebnis aus dem laufenden Geschäft in der Größenordnung des Vorjahres". 2011 hatten die Schwaben operativ knapp 9 Mrd. Euro verdient. 

Die Stützen des Daimler-Geschäfts liegen auf wachsenden Auslandsmärkten wie Amerika und Asien mit dem größten Einzelmarkt China, während der Heimatmarkt Europa Probleme bereitet. "Die Ergebnisentwicklung war im Wesentlichen durch das weitere Absatzwachstum vor allem in den USA und in Asien getrieben", hieß es im Zwischenbericht. Dagegen berichten die Stuttgarter von "Ergebnisbelastungen" in Europa, die mit der "angespannteren wirtschaftlichen Situation" dort und einem "ungünstigeren Modell-Mix" in Verbindung gebracht werden.

Konzernchef Dieter Zetsche äußerte sich zufrieden mit dem Geschäftsverlauf: "Trotz der angekündigten hohen Aufwendungen für neue Produkte und Technologien war unser Unternehmen wieder sehr profitabel." Die unsichere Konjunktur beobachtet der Konzern aber sehr genau, "in beinahe allen Regionen" sei die Wirtschaftslage von Risiken geprägt. Die Absatzmärkte seien volatil.

Federn lassen musste Daimler vor allem in seinen beiden Kernsparten. Obwohl die Stuttgarter im zweiten Quartal 4 Prozent mehr Pkw verkauften, schrumpfte die operative Marge binnen Jahresfrist deutlich auf 8,6 von 10,7 Prozent. Auch bei Lkw schmolz die Rendite auf 6,4 von 7,3 Prozent, obwohl der Absatz um ein Drittel zulegte. Sorgenkind blieb auch die Bussparte des Konzerns mit einem Umsatzrückgang von 13 Prozent auf rund 1 Mrd. Euro.

Die Daimler-Aktie gehörte im frühen Handel zu den Gewinnern am Markt: Die Papiere zogen fast 2 Prozent an.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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