Acht Prozent bis 2014 Daimler fährt renditeschwach
13.03.2013, 13:35 Uhr
Mercedes muss und will die Rendite im Lkw-Geschäft erhöhen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Daimler ist im weltweiten Lkw-Geschäft der Platzhirsch. Bei der Rendite hinkt der Hersteller der Actros-Modelle aber hinter den kleineren Konkurrenten Scania und Volvo hinterher. Das sollte sich bereits 2012 ändern, die Rendite auf acht Prozent steigen. Das Ziel wurde aber kassiert - und verschoben. Nun soll ein neuer Chef die Truck-Sparte profitabler machen.
Der weltgrößte Nutzfahrzeughersteller Daimler will sein seit langem angestrebtes Renditeziel im kommenden Jahr erreichen. Die Marke von acht Prozent sollte 2014 möglich sein, sagte der im April in die Pkw-Sparte Mercedes-Benz wechselnde Truck-Chef Andreas Renschler. "Wir sind seit ewigen Zeiten beim Absatz die Nummer Eins", sagte der seit 2004 an der Spitze von Daimler Trucks stehende Manager. "Wir waren und wir sind aber hinterher bei der Profitabilität", schrieb Renschler seinem Nachfolger Wolfgang Bernhard ins Stammbuch, der im April seinen Job als Produktionschef von Mercedes-Benz Pkw mit Renschler tauscht. Ursprünglich wollte Daimler bei Trucks bereits in diesem Jahr acht Prozent des Umsatzes als operativen Gewinn ausweisen, dieses Ziel wurde aber im Herbst angesichts schwacher Nachfrage einkassiert.
Bislang fährt Daimler seinen kleineren Konkurrenten in der Nutzfahrzeugbranche, Volvo und Scania, bei der Ertragskraft hinterher. 2012 erwirtschafteten die Schwaben mit dem weltweiten Verkauf von 462.000 Lkw einen Umsatz von 31,4 Mrd. Euro und kamen damit auf eine operative Marge von 5,5 Prozent nach 6,5 Prozent im Jahr zuvor. Scania kam zuletzt auf eine Rendite von zehn Prozent.
Scnwellenländer im Fokus
Die Stuttgarter investierten zuletzt viel Geld in neue Fahrzeugmodelle, neue Motoren und Schwellenländer wie Indien und China, was die Profitabilität drückte. Die Früchte dieser milliardenschweren Ausgaben will Daimler nun ernten: "Wir wollen in jeder Hinsicht weltweit Klassenbester sein - beim Absatz und der Rendite", gab Renschler die weitere Marschroute vor. Dazu soll neben Absatzzuwächsen in aufstrebenden Ländern wie Russland, China und Indien auch ein Sparprogramm beitragen, dass bis Ende kommenden Jahres 1,6 Mrd. Euro einspielen soll.
Anfang des Jahres hatte Daimler Trucks zudem den Abbau von mehr als 2000 Arbeitsplätzen in den USA, Brasilien und Deutschland angekündigt. Da sich der Auftragseingang in den USA positiver entwickele als erwartet, würden dort nun weniger Stellen als geplant gestrichen, kündigte Renschler an. Außerhalb Westeuropas entwickele sich die Orderlage "ganz gut", das Werk in Wörth werde daher im laufenden Jahr das Produktionsvolumen erhöhen.
Bis Jahresende könnten Absatz, Umsatz und Gewinn steigen, obwohl die Nachfrage nach neuen Lkw auf den größten Märkten Nordamerika und Europa in diesem Jahr voraussichtlich schrumpfe. Nach einem "schwachen" ersten Quartal werde auch das erste Halbjahr "nicht berauschend" ausfallen, dämpfte Renschler die Erwartungen. Mit einer Erholung der mauen Nachfrage sei erst im zweiten Halbjahr zu rechnen, darauf deuteten die jüngsten Auftragseingänge hin.
Quelle: ntv.de, rts