Wirtschaft

Die Dividende wackelt Daimler fährt vorsichtig

Der Automobilkonzern Daimler kurvt erst seit kurzem durch festeres Terrain, doch schon droht neues Ungemach. Mit Blick auf die laufenden Sparbemühungen deutet Finanzvorstand Bodo Uebber Schwierigkeiten an.

Stoßen ins selbe Horn: Bodo Uebber (links) und Dieter Zetsche (Archivbild).

Stoßen ins selbe Horn: Bodo Uebber (links) und Dieter Zetsche (Archivbild).

(Foto: REUTERS)

Der gerade erst der Verlustzone entkommene Autobauer Daimler schließt für das kommende Jahr einen Rückfall in die roten Zahlen nicht aus. "Für 2010 müssen wir weiter daran arbeiten, ein positives Unternehmensergebnis zu erreichen", sagte Finanzvorstand Bodo Uebber der "Financial Times Deutschland". Der Daimler-Manager verteidigte damit offenbar den seit Frühjahr eingeschlagenen Sparkurs.

Bis Ende dieses Jahres sollen fünf Milliarden Euro eingespart werden, 2010 sollen die Kürzungen im gleichen Ausmaß weitergehen, erklärte Uebber und nannte damit dieselben Sparziele wie zuvor Konzernchef Dieter Zetsche. Um dieses Ziel zu erreichen, könnte Daimler die zu Beginn dieses Jahres eingeführte Kurzarbeit bis Ende kommendes Jahres verlängern. "Wir können 24 Monate Kurzarbeit fahren. Das ist gar keine Frage", sagte der Finanzvorstand. Zuletzt waren bei Daimler 27.000 Beschäftigte in Kurzarbeit.

Uebber hatte die 257.000 Daimler-Mitarbeiter schon vor wenigen Wochen trotz "solider Finanzlage" auf einen fortgesetzten Sparkurs eingestimmt, da die Fahrzeugmärkte schwach bleiben werden: "Das kommende Jahr wird hart", sagte er Ende Oktober bei der Vorlage der Geschäftszahlen für das dritte Quartal. Daimler schreibe zwar wieder schwarze Zahlen, müsse aber 2010 weiter auf die Kostenbremse treten, um die Effizienz zu steigern.

Mit Kurzarbeit in die Kurve

Für zusätzlichen Druck sorgt bei dem von Exporten abhängigen Autobauer der starke Euro-Kurs. Ein Wechselkurs von 1,50 Dollar zum Euro bereite trotz Sicherungsgeschäften Sorge, hatte der Finanzchef gesagt. Daimler überlegt daher seit Monaten, ob die Produktion in den USA zulasten der deutschen Standorte ausgebaut wird. Uebber kündigte eine Entscheidung darüber in den kommenden drei Monaten an.

Daimler-Chef Zetsche hatte im Hinblick auf die neue C-Klasse bereits eine Verlagerung von Teilen der Fertigung in die USA angesprochen. Dort sollten allerdings nur Autos für den US-Markt produziert werden.

Im Februar wird Daimler sein Jahresergebnis für das laufende Jahr verkünden. Die mit Absatzeinbußen kämpfende Truck-Sparte wird in diesem Jahr auf jeden Fall rote Zahlen schreiben und frühestens im Jahresverlauf 2010 aus den roten Zahlen herauskommen. Konzernweit hat Daimler seit Januar Verluste von rund 2,3 Mrd. Euro aufgebaut, was einen Gewinn im laufenden Jahr unmöglich macht. Den Aktionäre droht daher eine abermalige Dividendenkürzung oder gar die völlige Streichung der Ausschüttung.

Quelle: ntv.de, rts

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