Arabische Angebote Daimler finanziert islamkonform
07.10.2009, 10:35 UhrDie Anteilseigner aus Abu Dhabi haben Daimler-Chef Zetsche möglicherweise hierbei auf die Sprünge geholfen: Auch Autofahrer aus den Scheichtümern der Vereinigten Arabischen Emirate sollen künftig ihren Daimler beim Händler auf Pump kaufen können. Ganz ohne Zinsen.
Hierfür gründeten die Finanztochter des Stuttgarter Autobauers mit den Importeuren Al Fahim und Gargash Enterprises ein Gemeinschaftsunternehmen für Leasing und Finanzierung. Das teilte Daimler Financial Services mit.
Es werde auch eine Finanzierung nach islamischem Recht angeboten, das Zinsen verbietet. "Damit sind wir der erste Autohersteller mit einer eigenen Finanzierungs- und Leasinggesellschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten", sagte der Chef der Finanzsparte, Jürgen Walker.
Die Emirate sind für Daimler der größte Markt im Nahen Osten. Im vergangenen Jahr wurden dort 7800 Personenwagen und 3100 Lkw und Busse verkauft. Ziel für die neue Tochter sei auf mittlere Sicht ein Vertragsvolumen von 300 Millionen Euro. "Wenn wir das Geschäft hier erfolgreich etabliert haben, werden wir mittelfristig darüber entscheiden, auch in anderen Märkten im Mittleren Osten Finanzdienstleistungen anzubieten", sagte Walker.

Scheich Mohammed bin Zayed al-Nahayan (l.), Kronprinz von Abu Dhabi, hat sicherlich keine FInanzierungsprobleme.
(Foto: REUTERS)
Der Staatsfonds von Abu Dhabi IPIC ist im März mit 1,95 Mrd. Euro beim Stuttgarter Autobauer eingestiegen. Die Beteiligung erfolgte im Rahmen einer Kapitalerhöhung. Seit dem Erwerb der neuen Aktien hält der arabische Staatsfonds 9,1 Prozent an dem Autokonzern. IPI ist der größte Staatsfonds der Welt.
Abu Dhabi war Dieter Zetsche als Großaktionär zur Seite gesprungen, als er befürchtete, wegen des niedrigen Börsenkurses und eines fehlenden Schutzes durch Großaktionäre zum Übernahmeziel unliebsamer Finanzinvestoren zu werden.
Quelle: ntv.de, ddi/rts