Wirtschaft

Einstieg bei Partner BAIC Daimler macht in China ernst

BAIC C50E: Ähnlichkeiten zu einem Mercedes-Modell kommen nicht von ungefähr.

BAIC C50E: Ähnlichkeiten zu einem Mercedes-Modell kommen nicht von ungefähr.

Daimler versucht auf dem chinesischen Markt verlorenen Boden zur Konkurrenz wieder gutzumachen. Der Konzern will einen Anteil an seinem Partner vor Ort, BAIC, übernehmen, wie mehrere Medien melden. BAIC wiederum winkt ein Mehrheitsanteil am Unternehmen Beijing Benz sowie deutlich verbesserte Aussichten auf einen erfolgreichen Börsengang.

Daimler
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Der Autobauer Daimler legt bei der Aufholjagd in China den nächsten Gang ein: Nach der Ernennung eines eigenen China-Vorstands und Verbesserungen im Vertrieb wollen die Stuttgarter nun bei ihrem chinesischen Partner Beijing Automotive (BAIC) einsteigen. Das bestätigten informierte Kreise. Demnach soll die Vereinbarung am Freitag in der chinesischen Hauptstadt unterzeichnet werden. "Wir kommentieren das nicht", sagte ein Daimler-Sprecher dazu.

Wie die Wirtschaftszeitung "Jingji Guanchabao" und andere chinesische Medien berichteten, wollen die Stuttgarter einen Anteil von mindestens 10 bis 20 Prozent an dem BAIC Motor genannten Pkw-Arm des Autoherstellers übernehmen. Das chinesische Internetportal Tencent zitierte eine Quelle, dass der Anteil auch höher sein könne.

In China, neben den USA der wichtigste Absatzmarkt der Welt, fährt Daimler den Konkurrenten BMW und Audi derzeit hinterher. Bis spätestens 2020 will Daimler-Chef Dieter Zetsche allerdings an den Bayern vorbeiziehen - weltweit.

Win-Win-Situation?

Im Gegenzug zum Einstieg soll der chinesische Partner chinesischen Medien zufolge statt 50 künftig mit 51 Prozent die Mehrheit an einem Beijing Benz genannten Gemeinschaftsunternehmen in Chinas Hauptstadt bekommen. Dort werden heute bereits die C- und E-Klasse sowie der Geländewagen GLK gebaut.

BAIC Motor hat ursprünglich für Ende dieses Jahres einen Börsengang in Hongkong angekündigt, der aber auch auf 2014 verschoben werden könnte, wie "Jingji Guanchabao" berichtete. Indem BAIC Motor die Mehrheit an dem Joint Venture bekommt, kann das Gemeinschaftsunternehmen als Eigentum aufgeführt werden, was wichtig für den Sprung auf das Börsenparkett ist, wie Branchenkenner erläuterten.

Daimler könnte sich mit einer Beteiligung von 10 bis 20 Prozent unterdessen Hoffnungen auf einem Sitz im Aufsichtsrat von BAIC machen. Die Schwaben wären damit zumindest größter Ankeraktionär aus der Autobranche bei ihrem chinesischen Partner. Größere Anteile hätten dann nur chinesische Investorengruppen.

Zuletzt hatten die Stuttgarter die in China bisher getrennt arbeitenden Vertriebsgesellschaften unter einem Dach zusammengelegt. Auch dabei arbeitet Daimler mit BAIC zusammen: Die neu gegründete Händlerorganisation ist ein Joint Venture mit dem chinesischen Partner. Zuvor hatte Daimler mit dem bisherigen Lkw-Manager Hubertus Troska ein allein für China zuständiges Vorstandsmitglied ernannt.

Quelle: ntv.de, dpa

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