Wirtschaft

Produktionsumzug lohnt sich Daimler winken Subventionen

Daimler kann im Zuge der geplanten Verlagerung der Produktion der Mercedes-C-Klasse in die USA mit hohen Subventionen rechnen. Der Bundesstaat Alabama und die Industrie-Entwicklungsbehörde der Region Tuscaloosa stellten Mercedes-Benz für den Werksausbau bis zu 100 Mio. Dollar in Aussicht.

(Foto: AP)

Dies geht aus einer Mitteilung des Gouverneurs des Bundesstaats Alabama, Bob Riley, hervor. Die Höhe der ab 2013 möglichen Fördermittel sei daran gekoppelt, wie viele neue Stellen geschaffen werden. Ein Mercedes-Sprecher sagte, die zugesagten Fördermittel stünden jedem Unternehmen zu, das bedeutende Investitionen in der Region tätige. Dies habe aber bei der Standortentscheidung keine Rolle gespielt.

Der Daimler-Vorstand hatte entschieden, dass die C-Klasse ab 2014 nicht mehr in Sindelfingen gebaut wird. Stattdessen sollen die Mittelklasse-Pkw verstärkt in Bremen und erstmals auch im US-Werk Tuscaloosa im Bundesstaat Alabama montiert werden. In Tuscaloosa laufen derzeit die Geländewagen von Mercedes-Benz vom Band.

Mercedes-Benz plant, die Belegschaft in Tuscaloosa im Zuge der 2014 startenden Montage der C-Klasse um bis zu 1200 auf dann 4000 Mitarbeiter aufzustocken. Gouverneur Riley bezifferte den geplanten Stellenaufbau mit 1000 Arbeitsplätzen. Daraus würde sich pro Arbeitsplatz für Daimler ein rechnerischer Zuschuss von bis zu 100.000 Dollar ergeben. Die Gewerkschaft IG Metall befürchtet, dass der Abzug der C-Klasse-Produktion in Sindelfingen rund 3000 Stellen überflüssig macht.

Arbeitsniederlegungen in Baden-Württemberg

Unterdessen demonstrierten tausende Daimler-Beschäftigte in Sindelfingen für den Erhalt ihrer Jobs. "Die Stimmung ist aufgeladen, die Mitarbeiter sind sehr wütend", sagte eine Betriebsratssprecherin. Die Beschäftigten glaubten nicht an die Zusage des Vorstands, dass ihre Arbeitsplätze im größten Daimler-Pkw-Standort nach dem geplanten Stopp der Produktion der Mercedes-C-Klasse sicher sind. Die Mitarbeiter in Sindelfingen legten über mehrere Stunden die Arbeit nieder. Auch in den Werken Stuttgart-Untertürkheim und Mettingen gab es aus Solidarität Aktionen.

"Vorstand geh heim": Wütende Daimlerianer auf dem Weg ins Mercedes-Benz-Werk in Sindelfingen.

"Vorstand geh heim": Wütende Daimlerianer auf dem Weg ins Mercedes-Benz-Werk in Sindelfingen.

(Foto: AP)

Die Gespräche zwischen Betriebsrat und Vorstand über die personellen Konsequenzen der Produktionsverlagerung sollen in der nächste Woche starten. Am Freitag wollen die Beschäftigten mit einem Protestmarsch in Sindelfingen Druck auf das Management aufbauen. Erneut werden mehrere tausend Demonstranten nach Angaben der IG Metall erwartet. In den vergangenen Tagen waren bereits tausende Daimler-Beschäftigte gegen die Produktionsverlagerung und einen möglichen Jobabbau auf die Straße gegangen.

Quelle: ntv.de, wne/rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen