Wirtschaft

Märkte machen Seitwärtsschritt Dax schiebt sich langsam ins Wochenende

Händler erwarten einen eher ruhigen Wochenausklang.

Händler erwarten einen eher ruhigen Wochenausklang.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die drohende Zahlungsunfähigkeit der USA wird erneut auf dem deutschen Aktienmarkt lasten. Impulse könnten Konjunkturdaten aus der Eurozone und den USA liefern. Zudem rückt die Peripherie des gemeinsamen Währungsraums wieder in den Fokus und damit die Frage, ob die Krise einmal mehr an Fahrt gewinnt.

Händler rechnen am Freitag erneut mit einer Seitwärtsbewegung an den Märkten. Auf der einen Seite spiele der Budget- und Schuldenstreit in den USA insofern eine geringere Rolle solange kein negatives Abstimmungsergebnis aus dem Kongress vorliege. Auch dass sich die USA und Russland auf eine Syrien-Resolution geeinigt hätten trage zur Entspannung bei. Aus diesem Grund und gestützt von gut ausgefallenen wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten haben auch die wichtigen US-Indizes am Donnerstag erstmals nach fünf Tagen mit Verlusten in Folge wieder im Plus geschlossen.

Auf der anderen Seite könnte mit den jüngsten Nachrichten aus der Euro-Peripherie die europäische Schuldenkrise wieder als Belastungsfaktor in den Vordergrund treten. In Portugal kippte das Verfassungsgericht eine Arbeitsmarktreform der Regierung und in Italien sind Parteikollegen von Silvio Berlusconi von ihren Abgeordnetenposten zurückgetreten um zu verhindern, dass der wegen Steuerbetrugs verurteilte Berlusconi aus dem Senat ausgeschlossen wird.

"Es wird heute ein entscheidender Faktor sein, ob die Investoren deshalb deutlich höhere Zinsen verlangen. Daran wird sich zeigen, ob die Krise wieder aktuell wird", sagt ein Händler. Das italienische Schatzamt will Anleihen im Wert von bis zu sechs Milliarden Euro begeben.

Konjunkturdaten aus der Eurozone

Die Vorgaben aus Asien sind derweil überwiegend positiv. Chris Weston von IG Markets erwartet den Dax daher acht Punkte fester zur Eröffnung bei 8.672 Punkten. Bei Lang & Schwarz sehen Experten den Leitindex zum Start ebenfalls bei 8672 Punkten.

Nach den überraschend guten US-Arbeitsmarktdaten am Donnerstag hat unterdessen der Dollar gegenüber dem Euro etwas zugelegt. Das könnte sich am Freitag wieder ändern, wenn die europäischen Verbraucherpreise sowie der Stimmungs- und Geschäftsklimaindex aus der Eurozone positiver ausfallen sollten als Analysten erwarten. In den USA steht der Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan im Fokus.

Bei den Einzelwerten stehen Adidas und Puma im Fokus. Beide Werte dürften Händlern zufolge von den überraschend guten Quartalszahlen des US-Sportartikelherstellers Nike belastet werden. "Nike profitiert auch von den günstigen Wechselkursen. Das Ergebnis dürfte adidas und Puma belasten. Vor allem Puma hat zuletzt sehr schlechte Zahlen vorgelegt", sagt der Händler. Nike hat im ersten Quartal seinen Gewinn um mehr als ein Drittel Prozent gesteigert.

Daimler verlängert Kreditlinie

Auf das Daimler-Papier könnte sich indes positiv auswirken, dass der Autobauer eine neue Kreditlinie über neun Milliarden Euro unterschrieben hat. Über die Kreditlinie hatte die "Börsen-Zeitung" berichtet. Mit der Ablösung einer existierenden Kreditlinie über sieben Milliarden Euro wolle sich der Autobauer Flexibilität wahren und laufend Geld sparen, heißt es in dem Bericht.

"Mit einer neuen Kreditlinie über einen solchen Betrag sind meist auch bessere Kreditkonditionen verbunden. Bei neun Milliarden Euro spart das eine ganze Menge", sagt ein Händler. Allerdings profitiere Daimler davon eher langfristig.

An der Wall Street hatten sich die US-Indizes nach Börsenschluss in Deutschland kaum bewegt. Der Dow Jones beendete die Sitzung 0,4 Prozent höher und der Nasdaq gewann 0,7 Prozent. Der S&P500 stieg um 0,3 Prozent.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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