Shell verdient prächtig Denkzettel für Exxon
26.04.2012, 16:18 Uhr
Esso ist die Marke von Exxon Mobil in Deutschland.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Erst enttäuscht ConocoPhillips mit einem Gewinnrückgang Anleger und Analysten. Branchenprimus Exxon Mobil zieht nun nach. Trotz höherer Öl- und Benzinpreise sinkt das Plus zum Vorjahresquartal deutlich. Unterm Strich bleibt dennoch ein Milliardengewinn. Konkurrent Shell punktet dagegen mit Wachstum.
Zwei Ölmultis, zwei unterschiedlich erfolgreiche Quartale: Der hohe Ölpreis der vergangenen Monate bescherte dem britisch-niederländischen Ölkonzern Shell erneut einen Milliardengewinn. In den ersten drei Monaten des Jahres stieg der für die Branche entscheidende Gewinn zu laufenden Kosten auf 7,27 Mrd. Dollar (5,5 Mrd. Euro), wie Shell mitteilte. Das waren 16 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Beim Gewinn zu laufenden Kosten werden schwankende Werte von Lagerbeständen und andere Sonderposten nicht berücksichtigt.
Der Umsatz in den drei Monaten stieg dank des hohen Ölpreises um neun Prozent auf knapp 120 Mrd. Dollar. Shell förderte im 1. Quartal 3,55 Millionen Barrel Öl pro Tag. Ein Barrel entspricht 159 Liter. In Deutschland betreibt der Konzern rund 2100 Tankstellen unter dem eigenen Namen.
Exxon-Mobil-Gewinn sinkt
Unter der Marke Esso tanken deutscher Autofahrer hierzulande beim US-Ölkonzern Exxon Mobil. Im 1. Quartal verdiente der weltgrößte Ölkonzern trotz der höheren Ölpreise weniger als noch vor einem Jahr. Der Nettogewinn sank auf 9,5 Mrd. Dollar von 10,65 Mrd. Dollar, teilte das Management mit. Als Gründe wurden höhere Förderkosten und ein geringerer Absatz angeführt.
Das Ergebnis je Aktie von 2 Dollar verfehlte die Erwartungen der Analysten um 9 Cent. Der Umsatz legte dagegen dank guter Geschäfte mit Raffinerien und dem Marketing um 8,8 Prozent auf 124 Mrd. Dollar zu.
Im Fördergeschäft ging der Gewinn um ein Zehntel auf 7,8 Mrd. Dollar zurück. Dagegen schnitt das Geschäft mit Raffinerien, dem Marketing und Vertrieb vor allem dank des Verkauf von Beteiligungen besser ab als zuvor. Im so genannten Downstream-Geschäft legte der Profit um 44 Prozent auf 1,6 Mrd. Dollar zu.
Exxon folgt Conoco
Trotz der gesunkenen Gewinne erhöhten die Amerikaner ihre Dividende für das erste Quartal leicht um 7 Prozent auf 0,47 Dollar pro Aktie. Die Anleger reagierten dennoch verschnupft, der Kurs gab leicht nach.
Am Montag hatte schon ConocoPhillips schlechte Zahlen präsentiert. Wegen geringerer Förderung und schwächeren Raffineriemargen sank der Gewinn unterm Strich um 3 Prozent auf 2,9 Mrd. Dollar.
Quelle: ntv.de, bad/rts/AFP