Operliste veröffentlicht Deutsche Anleger mochten Madoff
14.05.2014, 13:11 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Es ist einer der größten Betrugsfälle der Geschichte. Mit falschen Versprechen zog Bernard Madoff seinen Opfern das Geld aus der Tasche. Ein jetzt veröffentlichtes Dokument zeigt: Madoff hat viel mehr Anleger betrogen als bisher bekannt - und viel mehr Geld ergaunert.
Jahrzehntelang hat der Wall-Street-Betrüger Brenard Madoff Anleger um ihr Geld gebracht. Eine jetzt veröffentlichte Liste des Opferfonds des US-Justizministeriums zeigt die Ausmaße seines Betrugssystems: "Es scheint, als ob mindestens doppelt so viele Investoren wie zuvor gedacht in dem Madoff-Betrug Geld verloren haben", sagte Richard Breeden, der den "Madoff Victim Fund" verwaltet.
51.700 Anträge auf Entschädigung sind bei dem Fond eingegangen, viele davon von deutschen Investoren. Nur US-Amerikaner haben noch mehr Schadensfälle geltend gemacht. Es folgen Italiener, Franzosen und Schweizer. "Nur wenige Plätze auf dieser Erde wie die Wüste Gobi und die Polkappen scheinen von diesem Betrug verschont geblieben zu sein", sagte Breeden.
Madoff hatte Anleger über Jahrzehnte mit Traumrenditen gelockt, die er aber mit dem frischen Geld anderer Investoren zahlte. Ein Schneeballsystem, das 2008 mit Finanzkrise zusammenbrach. Madoff wurde zu 150 Jahren Haft verurteilt.
Bisher wurden die von Madoff verursachten Schäden auf etwa 20 Milliarden Dollar geschätzt. Bei Fondsverwalter Breeden gingen allerdings Anträge über die doppelte Summe ein. Diese müssten zwar noch auf ihre Rechtmäßigkeit geprüft werden, doch gehe er von "wesentlich höheren Verlusten" aus.
Quelle: ntv.de, bge/dpa