Wirtschaft

Warnstreiks rücken näher Deutsche Bahn gut gerüstet

Bei der Deutschen Bahn laufen die Vorbereitungen für die angekündigten Warnstreiks auf Hochtouren. Das Unternehmen werde zusätzliche Mitarbeiter einsetzen, "um die Auswirkungen für die Reisenden so gering wie möglich zu halten", heißt es. Da es im Streit mit den Gewerkschaften vornehmlich um Privatbahnen geht, fühlt sich die Deutsche Bahn instrumentalisiert.

Es ist Streik und diesmal kann die Bahn nichts dafür.

Es ist Streik und diesmal kann die Bahn nichts dafür.

Bahnreisende müssen sich ab Dienstag auf Warnstreiks einstellen. Ab diesem Tag werde es im Regionalverkehr "erste Aktionen" geben, sagte der Sprecher der Gewerkschaft Transnet, Oliver Kaufhold, der "Berliner Zeitung". Auch Berlin dürfte davon betroffen sein. "Wir werden den Warnstreik auf alle Bundesländer ausdehnen", sagte der Sprecher. Bestreikt würden neben der Deutschen Bahn (DB) auch die sechs großen privaten Bahn-Konkurrenten Veolia, Abellio, Arriva,  Benex und Keolis sowie die Hessische Landesbahn.

Anfang Oktober war auch die sechste Runde der Tarifgespräche bei der Deutschen Bahn ohne Ergebnis abgebrochen worden. Die Gewerkschaften verhandeln mit der Deutschen Bahn und deren privaten Konkurrenten seit Wochen über einen Branchen-Tarifvertrag. Damit wollen sie verhindern, dass die Löhne der Mitarbeiter im schärfer werdenden Wettbewerb zwischen Deutscher Bahn und privater Konkurrenz weiter auseinander gehen. Genau hier aber stecken die Verhandlungen fest. Die Angebote der privaten DB- Konkurrenten sind den Arbeitnehmervertretern bislang zu niedrig."Was die Privatbahnen bisher vorgelegt haben, ist zu wenig", sagte der Transnet-Sprecher dem Blatt. "Das würde die Bezahlungsunterschiede sogar noch verschärfen.

Die Deutsche Bahn bezeichnet genau deshalb die geplanten Warnstreiks als völlig unangemessen. "Ein Streik, der anderen Bahnunternehmen außerhalb der DB auf die Sprünge helfen soll, darf nicht auf dem Rücken unserer Kunden ausgetragen werden", beklagte ein DB-Sprecher. "Wir setzen auf die Vernunft aller Beteiligten." Die Verhandlungen über einen Branchentarifvertrag seien schon sehr weit.

Bahnchef Rüdiger Grube hatte zuvor mit Blick auf die Warnstreiks betont: "Wir sind immer dem Risiko ausgesetzt, dass wir instrumentalisiert werden, weil man vielleicht bei den kleinen Bahnen zu wenig bewegen kann und bei der Deutschen Bahn einen größeren Hebel hat."

Quelle: ntv.de, sla/dpa/AFP

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