Wirtschaft

SEC untersucht Derivategeschäfte Deutsche Bank im Visier

Die Untersuchungen der US-Börsenaufsicht SEC gegen die Deutsche Bank geht auf einen Vorfall im Herbst 2009 zurück. Damals setzte das Geldhaus den Londoner Derivatehändler Bernand vor die Tür.

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die Deutsche Bank wird wegen umstrittener Geschäfte im Derivatehandel von der US-Börsenaufsicht unter die Lupe genommen. Wie aus Unterlagen hervorgeht, gehen die Untersuchungen auf einen Vorfall im Herbst 2009 zurück. Damals setzte das Geldhaus den Londoner Derivatehändler Alex Bernand vor die Tür, nachdem ein Kollege in New York auf "substantielle Unregelmäßigkeiten" in einem Multi-Milliarden-Dollar-Portfolio mit CDS-Papieren aufmerksam gemacht hatte.

Der Entlassung des einstigen Superstars Bernand sei eine kurze interne Untersuchung vorausgegangen, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen. Die US-Börsenaufsicht SEC habe sich schließlich im Jahr 2010 eingeschaltet. Sie gehe dem Verdacht nach, dass einige der Papiere in Bernands Portfolio falsch bewertet worden seien, um Verluste zu verschleiern.

Die Deutsche Bank wollte sich zum Fall Bernand nicht konkret äußern. Mit Blick auf die SEC-Untersuchung betonte eine Banksprecherin, die Vorwürfe seien völlig unbegründet. Die Bank arbeite mit der SEC zusammen, um die Angelegenheit aufzuklären. Die SEC lehnte eine Stellungnahme ab. Auch Bernand, der inzwischen in Frankreich lebt, wollte sich nicht äußern.

Probleme in Asien

Es ist nicht das erste Mal, dass die Deutsche Bank mit ihrem Derivategeschäft Negativ-Schlagzeilen macht. Zuletzt hatte das Institut vor allem mit den Aufsehern in Asien Probleme. In wurde das Institut zu Jahresbeginn wegen unfairer Handelspraktiken vorübergehend vom Derivategeschäft ausgeschlossen.

In Hongkong wurden Mitte April wegen eines mutmaßlichen Betrugsskandals zwei Deutschbanker festgenommen. Der Derivatehandel gilt als besonders schwach reguliert, hat aber ein vergleichsweise hohes Gewinnpotenzial. Eine Reihe von Handelsplätzen strickt deshalb bereits an verschärften Regeln.

Quelle: ntv.de, rts

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