Elbit-Beteiligung dementiert Deutsche Bank war nie drin
30.05.2010, 14:30 UhrDeutschlands führendes Finanzinstitut war entgegen anderslautenden Medienberichten nie an dem israelischen Rüstungskonzern Elbit Systems beteiligt. Die Bank habe nie eigene Positionen an Elbit gehalten, erklärt Pressesprecher Thoma gegenüber n-tv.de.
 
  Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann mit Chefkontrolleur Clemens Börsig auf der Hauptversammlung.
(Foto: REUTERS)
Deutschlands führendes Finanzinstitut verwahrt sich gegen den Vorwurf aus israelischen Medien, dass es jemals eine Beteiligung an dem israelischen Rüstungskonzern Elbit Systems gegeben habe. Die Bank habe keine eigenen Positionen gehalten, sagte Presseprecher Klaus Thoma gegenüber n-tv.de. Die Kritik von Menschenrechtsorganisationen und Aktionärsschützern an einem solchen Engagement, die auch kürzlich auf der Hauptversammlung des Instituts vorgetragen wurde, könne sich nur auf Handelspositionen von Kunden der Deutschen Bank bezogen haben. Auf dem Aktionärstreffen habe der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, bereits klar gestellt, dass die Bank auch diese Handelsposition nicht mehr halte.
Laut Nachrichtenagentur Reuters handelte es sich um ein Paket von rund 50.000 Elbit-Aktien, was einem Anteil an Elbit von 0,1 Prozent entspräche. Der Gegenwert dieses Pakets belief sich den Angaben zufolge am Ende des ersten Quartals auf 2,6 Mio. Dollar.
Israelische Medien hatten unter Berufung auf die katholische Friedensorganisation Pax Christi und die Organisation Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW) gemeldet, dass Vorstandschef Josef Ackermann die Trennung von Elbit bekannt gegeben habe. Die Non-Government-Organisationen hatten bei dem Aktionärstreffen vor vier Tagen gemeinsam mit den Kritischen Aktionären die Nichtentlastung des Vorstands gefordert. Zur Begründung hieß es, die Deutsche Bank könne ihre Beteiligung an Elbit nicht mit ihren ethischen Standards, etwa den Prinzipien des Global Compact Netzwerks vereinbaren.
Ehtische Prinzipien verletzt
Elbit liefert unter anderem Technologie für die Sperranlagen zwischen Gazastreifen und Israel. Die Bank profitiere "von Leid und Not der Menschen in Palästina", erklärte Markus Dufner, Geschäftsführer der Kritischen Aktionäre.
Die Mauer verstößt nach einem Gutachten des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag gegen internationales Recht. Die Deutsche Bank hat sich in den Prinzipien des Global Compact Netzwerks aber verpflichtet "den Schutz der Menschenrechte innerhalb ihres Einflussbereiches" zu unterstützen und zu achten, stellte die Organisation Pax Christi in ihrem Antrag fest.
Beteiligungen an Elbit gelten auch in anderen Ländern als ethisch nicht verantwortbar. In diesem Jahr trennte sich der größte schwedische Pensionsfonds und im vergangenen Jahr ein norwegischer Pensionsfonds von Elbit, weil ein Investment nicht ihren ethischen Richtlinien entsprach.
Elbit ist einer der größten IT- und Rüstungsspezialisten der Welt. Das Unternehmen hat über 11.000 Mitarbeiter und hat sich auf militärische Kommunikations - und Kontrollsysteme spezialisiert. Zusammen mit Boeing soll Elbit die mexikanisch-amerikanische Grenze vor dem Banden- und Drogenkrieg sichern. Über 70 Prozent der Aufträge für Elbit stammen aus dem Ausland.
Quelle: ntv.de, ddi
 
   
		                             
		                             
		                             
		                             
		                             
		                            