Wirtschaft

Rechtsstreit mit USA beigelegt Deutsche Bank zahlt Millionen

Millionen für das Image in den USA

Millionen für das Image in den USA

(Foto: REUTERS)

Falschaussagen, faule Kredite, erschlichene Bürgschaften - und dann doch noch mit einem blauen Auge davongekommen. Die Deutsche Bank verständigt sich mit der US-Regierung in einem Rechtsstreit ihre US-Tochter MorgageIT betreffend. Aber billig ist das nicht.

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Die Deutsche Bank hat sich mit der US-Regierung im Rechtsstreit um dubiose Hypothekenpraktiken bei ihrer Tochterfirma MortgageIT auf einen Vergleich in dreistelliger Millionenhöhe geeinigt. Wie die US-Justiz mitteilte, räumte MortgageIT ein, sich mit falschen Angaben zu faulen Krediten, Bürgschaften aus einem Regierungsprogramm erschlichen zu haben. Die Deutsche Bank und ihre US-Tochter erklärten sich demnach zu einer Zahlung von Strafen und Schadenersatz in Höhe von rund 202  Mio. Dollar (156 Mio. Euro) bereit.

Der Klageschrift zufolge sicherte MortgageIT zwischen 1999 und 2009 rund 39.000 Hypotheken im Gesamtwert von mehreren Mrd. Dollar über Staatsgarantien der Federal Housing Administration (FHA) ab. Bei der Vergabe der Darlehen sei nicht darauf geachtet worden, ob die Kreditnehmer ihre Schulden überhaupt zurückzahlen könnten. Durch den Weiterverkauf von Hypotheken hätten Deutsche Bank und MortgageIT dann bedeutende Gewinne gemacht, der Staat habe dagegen reihenweise ausgefallene Kredite übernehmen müssen.

Die Deutsche Bank hatte MortgageIT im Januar 2007 übernommen. Das Frankfurter Geldhaus hatte zunächst argumentiert, dass es nicht für die Praxis in der Zeit vor der Übernahme zur Verantwortung gezogen werden könne. Mit dem Vergleich räumte die Deutsche Bank aber ein, dass sie sehr wohl über die zweifelhaften Geschäfte der US-Tochter Bescheid gewusst habe.

Die lasche Vergabepraxis bei Hypothekenkrediten an Privatleute hatte zu einer Blase auf dem US-Immobilienmarkt geführt, die im Herbst 2008 platzte und zu einer weltweiten Finanzkrise führte. Ein Ausschuss des US-Senats hatte der Deutschen Bank eine Mitschuld vorgeworfen: Wie andere Institute soll das Frankfurter Geldhaus wissentlich auf faulen Krediten beruhende Wertpapiere an Investoren verkauft haben. Der reihenweise Ausfall dieser Papiere brachte das Bankensystem an den Rand des Zusammenbruchs.

Quelle: ntv.de

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