Wirtschaft

Sammelaktion für Athen Deutsche Banken kleckern nicht

Deutsche Groß-Banken und Versicherungen beziffern ihren Beitrag zur Unterstützung des hochverschuldeten Griechenlands. Die Konzerne wollten Engagements von zusammen rund acht Mrd. Euro in Griechenland aufrechterhalten und fortschreiben,

Der oberste Deutschbanker Josef Ackermann: Hier werden sie geholfen.

Der oberste Deutschbanker Josef Ackermann: Hier werden sie geholfen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die deutsche Finanzwirtschaft beteiligt sich mit acht Mrd. Euro an den Hilfen für Griechenland. Der Beitrag der deutschen Kredit- und Versicherungswirtschaft zur Aufrechterhaltung der Finanzierung Griechenlands für die nächsten drei Jahre "beläuft sich auf ein Volumen von Krediten und Anleihen von gut acht Mrd. Euro", sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums in Berlin.

Die Unternehmen hatten sich am Dienstag verpflichtet, unter anderem Anleihen der staatlichen Förderbank KfW für die Hilfen Deutschlands an Griechenland zu zeichnen. Zu den Unternehmen, die sich am Hilfsprogramm beteiligen zählen Konzerne wie die Deutsche Bank, die Commerzbank sowie die Versicherer Allianz und Münchener Rück. Sie appellieren an "alle deutschen Kreditinstitute und Versicherungsunternehmen, ebenfalls einen positiven Beitrag zu leisten, um den Anpassungsprozess in Griechenland positiv zu begleiten".

Kreditverlängerungen

Die Banken wollen "nach aller Möglichkeit" bestehende Kreditlinien gegenüber Griechenland und den Banken des südosteuropäischen Landes aufrechterhalten, hieß es in einer nach einem Treffen mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) veröffentlichten Erklärung. Zudem wollen die Unternehmen bereits an Athen vergebene Kredite für die Dauer des dreijährigen internationalen Hilfsprogramms für Griechenland weiter halten. "Auslaufende Kreditlinien in Höhe von insgesamt rund 3,3 Mrd. Euro sollen durch neu zu vereinbarende Linien oder andere Formen der Finanzierung ersetzt werden," heißt es hierzu.

Darüber hinaus beabsichtigen Schäubles Gesprächspartner, griechische Staatsanleihen zu halten. Für die bis Mai 2013 fällig werdenden Papiere sollten in Höhe von rund 4,8 Mrd. Euro "Ersatzinvestitionen in Anleihen oder anderen Formen der Finanzierung" vorgenommen werden.

Bundesbank-Präsident Axel Weber hatte jüngst die Nettoforderungen deutscher Banken an griechische Schuldner auf 34 Mrd. Euro beziffert. Bei knapp über 20 Mrd.  Euro davon gehe es um Schuldtitel des griechischen Staates. Rund neun Milliarden Euro betreffen demnach Versicherungen, rund vier Mrd. Euro griechische Banken.

Am vergangenen Wochenende hatten sich der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Euro-Länder darauf verständigt, das hoch verschuldete Griechenland in den kommenden drei Jahren Notkredite von bis zu 110 Mrd. Euro zu gewähren. Deutschland muss über die Staatsbank KfW bis zu 22,4 Mrd. Euro tragen.

Quelle: ntv.de, ddi/AFP/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen