Eurex hilft, Krise bremst Deutsche Börse wird skeptischer
26.07.2012, 16:24 Uhr
Die Krise in der Eurozone geht auch an der Deutschen Börse nicht spurlos vorüber.
(Foto: REUTERS)
Die vollständige Übernahme der Derivatebörse Eurex bewahrt die Deutsche Börse vor einem herben Rückschlag. Denn der verhaltene Handel an den Finanzmärkten macht dem Unternehmen zu schaffen.
Die Deutsche Börse hat trotz des flauen Handels an den Finanzmärkten ihren Gewinn etwas ausgebaut. Der Überschuss sei im zweiten Quartal auf 186,2 Mio. gestiegen, teilte das Management mit. Vor einem Jahr hatte Deutschlands größter Börsenbetreiber 180,5 Mio. Euro verdient. Der Umsatz kletterte um fünf Prozent auf 555 Mio. Euro. Auf das erste Halbjahr gesehen musste das Unternehmen jedoch Einbußen hinnehmen: Der Überschuss verringerte sich um 16 Prozent auf 332,4 Mio. Euro.
Der Konzern profitierte vor allem von der Übernahme der verbliebenen Beteiligung des Schweizer Konkurrenten Six an der Derivate-Börse Eurex. Dadurch verbuchen die Frankfurter die Eurex-Umsatzerlöse seit Jahresbeginn zu 100 statt zu 85 Prozent für sich.
Die Deutsche Börse habe im ersten Halbjahr trotz des schwachen Kapitalmarktumfeldes ein solides Ergebnis erzielt, sagte Finanzchef Gregor Pottmeyer. "Vor dem Hintergrund des schwächeren Marktumfeldes sowie der andauernden Unsicherheit der Marktteilnehmer wird es aber zunehmend herausfordernder, Wachstum im laufenden Geschäftsjahr zu erzielen." Wegen der unklaren Aussichten für die Weltwirtschaft und der europäischen Staatsschuldenkrise halten sich viele Investoren derzeit besonders im Aktien-Handel zurück.
Deshalb könnte die Deutsche Börse ihre Jahresprognose verfehlen. Aufgrund des schwachen Kapitalmarktumfelds und der anhaltenden Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Weltkonjunktur im Zusammenhang mit der Euroschuldenkrise zeichne sich ab, dass die Deutsche Börse "die Prognose-Bandbreite hinsichtlich der Nettoerlöse für das Geschäftsjahr 2012 moderat unterschreiten wird, sofern sich das Marktumfeld im zweiten Halbjahr 2012 nicht signifikant verbessern" wird, hieß es in dem Halbjahresbericht. Bisher hatte der Konzern für 2012 Nettoerlöse zwischen 2,15 bis 2,3 Mrd. Euro in Aussicht gestellt.
Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa