Wirtschaft

Nächster Weltmeisterkampf! Deutsche Exporte springen an

Der Kampf um die Rückeroberung des WM-Titels hat begonnen: Die deutschen Exporte sind im Mai so stark gestiegen wie seit zehn Jahren nicht mehr. Das liegt vor allem an der aktuellen Schwäche des Euro. Vielleicht kann Deutschland China den Titel Exportweltmeister doch noch wieder abnehmen, hoffen Analysten.

Vielleicht kann Deutschland zumindest in Sachen Export den Titel wieder nach Hause holen.

Vielleicht kann Deutschland zumindest in Sachen Export den Titel wieder nach Hause holen.

(Foto: AP)

Die deutschen Exporte sind im Mai so stark gestiegen wie seit zehn Jahren nicht mehr. Die Unternehmen verkauften Waren im Wert von 77,5 Milliarden Euro ins Ausland - 28,8 Prozent mehr als im Mai 2009. Das war der kräftigste Anstieg seit Mai 2000 mit 30,7 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt mit. Allerdings waren die Exporte vor einem Jahr wegen der weltweiten Wirtschaftskrise auch um ein Viertel eingebrochen.

Besonders stark stiegen die Ausfuhren in die Staaten außerhalb Europas: Hier lag das Plus bei 39,5 Prozent, während die Geschäfte mit den anderen Euro-Staaten um 21,4 Prozent zulegten.Verglichen mit dem Vormonat stiegen die Ausfuhren um 9,2 Prozent. Damit machten die Firmen den im April erlittenen Rückgang von 6,3 Prozent mehr als wett. Analysten hatten lediglich ein Plus von 3,9 Prozent vorhergesagt.

Importe auf Rekordniveau

Die Einfuhren erhöhten sich verglichen mit dem Vormonat um 14,8 Prozent. Das war der stärkste Anstieg seit Beginn der Statistik 1990. Insgesamt führten die Unternehmen Waren im Wert von 67,7 Milliarden Euro nach Deutschland ein. Das waren 34,3 Prozent  mehr als vor zwölf Monaten. Der bereinigte Handelsbilanzüberschuss lag bei 10,6 Milliarden Euro.

Im Krisenjahr 2009 hatten die Exporteure mit rund 18 Prozent den schwersten Umsatzeinbruch seit Gründung der Bundesrepublik erlitten. In diesem Jahr peilt der Branchenverband BGA ein Plus von neun Prozent an, weil sich der Welthandel wegen niedriger Zinsen und riesiger Konjunkturprogramme wieder gefangen hat. Auch der billigere Euro hilft, weil er deutsche Produkte in den USA, China und anderen wichtigen Märkten verbilligt. Die zaghafte Aufwertung der chinesischen Währung Yuan hat dagegen bislang kaum Auswirkungen. Analysten glauben, dass Deutschland, wenn überhaupt, China den Titel Exportweltmeister nur wieder abnehmen kann, wenn der Euro weiter schwach bleibt.

Quelle: ntv.de, sla/rts

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