Positive Überraschung Deutsche Exporte ziehen an
07.09.2012, 09:29 Uhr
Am Container Terminal Altenwerder des Hamburger Hafens.
(Foto: picture alliance / dpa)
Eine starke Nachfrage aus Übersee sorgt für einen stärkeren Anstieg der deutschen Exporttätigkeit im Juli. Damit liegen die Analysten, die einen Rückgang prognostiziert haben, falsch.
Die deutschen Exporte sind im Juli trotz Euro-Krise und schwächelnder Weltkonjunktur gestiegen. Sie legten wegen der starken Nachfrage aus Übersee um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat zu, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Ökonomen hatten einen Rückgang von 0,5 Prozent erwartet, nachdem es im Juni ein Minus von 1,4 Prozent gegeben hatte.
Die Unternehmen verkauften Waren im Wert von 93,6 Milliarden Euro ins Ausland - das sind 9,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Exporte in die Euro-Länder wuchsen mit 3,2 Prozent vergleichsweise schwach, ebenso die in die EU mit 4,4 Prozent. Dagegen legten die Ausfuhren außerhalb Europas um 15,9 Prozent zu.
In den ersten sieben Monaten erhöhten sich die Exporte um 5,4 Prozent auf 644,1 Milliarden Euro. Der Branchenverband BGA rechnet im Gesamtjahr mit einem Plus von gut vier Prozent. Für die kommenden Monate zeichnet sich eine Abschwächung ab: Die Auslandsaufträge der Industrie legten im Juli nur noch um 0,1 Prozent zu. Im August fielen die Exportaufträge nach einer Umfrage des Markit-Instituts unter 500 Unternehmen so stark wie seit drei Jahren nicht mehr.
Die deutschen Importe zogen im Vergleich zum Vormonat um 0,9 Prozent an. Ökonomen hatten ein Minus von 0,3 Prozent vorhergesagt. Die Einfuhren summierten sich auf 76,7 Milliarden Euro, was einem Plus von 1,9 Prozent im Vergleich zum Juli 2011 entspricht. Die Handelsbilanz - die Differenz zwischen Exporten und Importen - wies einen saison- und kalenderbereinigten Überschuss von 16,1 Milliarden Euro aus.
Quelle: ntv.de, dpa