EuroStoxx 50 wartet Deutsche Post vor dem Aufstieg
07.08.2013, 07:04 Uhr
Die gute alte Post strahlt ganz frisch.
(Foto: REUTERS)
Die Deutsche Post hat einen Lauf. Erst meldet der Bonner Konzern beeindruckende Quartalszahlen, jetzt steht offenbar auch noch die Aufnahme in den EuroStoxx50 an. Für ein anderes Dax-Unternehmen rückt diese Börsenliga dagegen wieder ein Stückchen weiter weg. Und Eon und die Deutsche Telekom zittern vor dem Abstieg.
Bei der Deutschen Post geht es nicht nur geschäftlich weiter aufwärts. Das Logistikunternehmen steht kurz vor dem Aufstieg in den Leitindex der Eurozone, dem EuroStoxx 50. Dazu trägt neben den steigenden Kursen auch eine seit dem vergangenen Quartal laufende Wandelanleihe bei, durch die der Anteil an frei handelbaren Aktien weiter zugenommen habe, sagte Index-Expertin Petra von Kerssenbrock von der Commerzbank. Das Papier wird im September voraussichtlich die Aktie des zuletzt schwächelnden Stahlherstellers ArcelorMittal ersetzen, wie die Index-Analysten der Bank Exane BNP Paribas und der LBBW unisono erwarten.
Eher unwahrscheinlich ist dagegen der Aufstieg von Adidas in den EuroStoxx 50. Zwar sei der Sportartikelhersteller der zweitbeste Kandidat, wie Exane-Analyst Christophe Wakim betont, doch ein Aufstieg sei nach aktuellem Stand "wenig wahrscheinlich". Ebenso wenig sei die Entnahme des Essener Versorgers RWE zu erwarten, führte er aus.
Dem Düsseldorfer Versorger Eon und womöglich auch der Deutschen Telekom könnte hingegen die Entfernung aus dem Stoxx Europe 50 drohen, wie Wakim und Uwe Streich von der LBBW schreiben. In diesem Index finden sich die 50 größten europäischen Werte unterschiedlicher Währungen. Größter Abstiegskandidat ist allerdings Imperial Tobacco , dann folgen Eon. Statt der Telekom könnten aber auch die Titel des schwedischen Telekomausrüsters LM Ericsson ihren Platz räumen müssen, so Streich. Als Aufsteiger für diesen Index werden die Versicherer Axa und Prudential gehandelt sowie die britische BT Group.
Die Deutsche Börse überprüft diese beiden Indizes Ende August und gibt noch am Freitagabend, 30. August, etwaige Änderungen bekannt. Umgesetzt werden sie zum 23. September.
Index-Veränderungen können die Kurse der betroffenen Aktien spürbar positiv oder negativ beeinflussen, da all jene Fonds, die den Index exakt nachbilden, dazu verpflichtet sind, Aufsteiger gegen Absteiger auszutauschen.
Quelle: ntv.de, sla/DJ