Export-Flaute im dritten Quartal Deutsche Wirtschaft drosselt das Tempo
14.11.2013, 08:34 Uhr
Das Wachstum der deutschen Wirtschaft geht im dritten Quartal um mehr als die Hälfte zurück: Schuld sind vor allem die mauen Exporte. Zum Jahresende soll die Konjunktur aber wieder anziehen. Trotzdem dürfte es nur zu einem Mini-Plus reichen.
Das Wachstum der deutschen Wirtschaft hat sich im dritten Quartal nach dem starken Frühjahr mehr als halbiert. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs von Juli bis September nur noch um 0,3 Prozent im Vergleich zum Frühjahr, teilte das Statistische Bundesamt mit. Ökonomen hatten mit diesem Ergebnis gerechnet. Im zweiten Quartal gab es wegen Nachholeffekten nach dem langen Winter noch ein Plus von 0,7 Prozent. Zu Jahresbeginn hatte Europas größte Volkswirtschaft stagniert.
Für das Wachstum in den Sommermonaten sorgte ausschließlich die robuste Binnennachfrage. "Die Konsumausgaben von privaten Haushalten und Staat waren etwas höher als im Vorquartal", schrieben die Statistiker. Außerdem wurde sowohl in Ausrüstungen wie Maschinen als auch in Bauten mehr investiert. Dagegen bremste der Außenhandel die Konjunktur: Während die Importe weiter zulegten, zeigten die Exporte "wenig Dynamik". Allerdings ist der deutsche Exportüberschuss im September auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Erst am Mittwoch hatte die EU-Kommission eine vertiefte Untersuchung wegen der deutschen Exportüberschüsse beschlossen.
Für das laufende vierte Quartal rechnet das Bundeswirtschaftsministerium wieder mit einem höheren Tempo. "Wir erwarten ein Wachstum von knapp einem halben Prozent", sagte Staatssekretär Bernhard Heitzer. Trotzdem wird es den Wirtschaftsweisen zufolge im Gesamtjahr nur zu einem Plus von 0,4 Prozent reichen. 2014 sollen es dann 1,6 Prozent sein. "Das dritte Quartal ist nur ein Schlagloch auf dem Wachstumspfad", sagt Unicredit Deutschland-Chefvolkswirt Andreas Rees.
Quelle: ntv.de