Wem gehört der Aufschwung? Deutsche danken Weltwirtschaft
31.10.2010, 11:36 UhrSowohl Ex-Kanzler Schröder als auch CSU-Chef Seehofer reklamieren die Erholung der Konjunktur für sich. Die meisten Deutschen sehen das allerdings anders.

Deutschland profitiert als Export-Nation außerordentlich stark von der weltweiten Konjunkturerholung.
(Foto: REUTERS)
Vor wenigen Tagen erst hatte Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder den wirtschaftlichen Aufschwung vor allem mit der unter Rot-Grün beschlossenen "Agenda 2010" begründet. CSU-Chef Horst Seehofer reklamierte kurz darauf die Konjunkturerholung für die Union – und für sich. "Das war ein großes Gemeinschaftswerk, und ich war dabei", so Seehofer. "Das ist unser Aufschwung", sagt er. "Wir waren auf der Kommandobrücke."
Die meisten Deutschen sind anderer Meinung, wie eine repräsentative Emnid-Umfrage für die "Bild am Sonntag" ergab. Knapp zwei Drittel (63 Prozent) der Befragten erklären den Aufschwung in Deutschland mit der Lage der Weltwirtschaft.
Nur 22 Prozent der Befragten sind der Ansicht, das Wirtschaftswachstum sei den Reformen des früheren SPD-Kanzlers zu verdanken - unter SPD-Anhängern sind es 40 Prozent. Der Politik der aktuellen schwarz-gelben Bundesregierung schreiben 28 Prozent der Befragten den Aufschwung zu. Unter Unionsanhängern liegt die Zustimmung mit 49 Prozent deutlich höher.
Höher bewerteten die Befragten den Anteil der Arbeitnehmer und Unternehmer im Land: 54 Prozent der Befragten rechneten die starke Wirtschaftsentwicklung den Arbeitnehmern, 50 Prozent den Unternehmern an.
Quelle: ntv.de, dpa/rts