Wirtschaft

Einfuhren sinken Deutscher Exportmotor brummt

Deutschland exportiert weiterhin kräftig und verzeichnet unerwartet hohe Überschüsse. Nach wie vor sind die Staaten der Europäischen Union die wichtigsten Abnehmer deutscher Produkte. Volkswirte warnen aber vor Euphorie.

Im Hamburger Hafen wird ein Großteil der deutschen Ein- und Ausfuhren umgeschlagen.

Im Hamburger Hafen wird ein Großteil der deutschen Ein- und Ausfuhren umgeschlagen.

(Foto: REUTERS)

In Deutschland haben die Exporte im November 2011 stärker zugelegt als erwartet. Im Monatsvergleich seien die Ausfuhren kalender- und saisonbereinigt um 2,5 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Volkswirte hatten im Schnitt lediglich mit einem Plus um 0,5 Prozent gerechnet. Unterdessen gingen die Einfuhren um 0,4 Prozent zurück, während Volkswirte einen Anstieg um 0,5 Prozent erwartet hatten.

Der Außenhandelsverband hatte Anfang Dezember auf Basis eigener Berechnungen gemeldet, dass die Billionengrenze durchbrochen sei. Er erwartet Ausfuhren im Wert von 1,075 Billionen Euro im Gesamtjahr 2011.

Zwar macht die Euro-Schuldenkrise den Unternehmen zu schaffen. Doch nachdem im Oktober die weltweite Konjunkturschwäche den Export überraschend klar gedämpft hatte, zeigt sich die Nachfrage nach Waren "Made in Germany" nach den letzten amtlichen Zahlen insgesamt sehr robust.

EU bleibt der größte Kunde

Im Jahresvergleich stiegen die Ausfuhren im November um 8,3 Prozent, die Einfuhren lagen um 6,7 Prozent höher als im Vorjahr. Der deutsche Handelsbilanzüberschuss stieg auf 16,2 Mrd. Euro, nach 11,5 Mrd. Euro im Vormonat.

Nach wie vor sind die Staaten der Europäischen Union die wichtigsten Handelspartner für Deutschland. Dorthin gingen im November Waren im Wert von 56 Mrd. Euro, ein Anstieg um 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Allein die Euroländer bezogen demnach Waren im Wert von 37,7 Mrd. Euro aus Deutschland - ein Plus von 7,7 Prozent im Vergleich zum November 2010. 40 Prozent der deutschen Exporte gehen in den Euro-Raum.

"Von einem Einbruch der Exporte, der nach dem deutlichen Rückgang der Stimmungsindikatoren weltweit und nach den schlechten Wirtschaftszahlen aus dem Euroraum befürchtet worden war, ist bisher nichts zu sehen", kommentierte die Commerzbank. Für die kommenden Monate sei jedoch "kaum mit Impulsen vom Außenhandel zu rechnen", schreiben die Ökonomen, "die mageren Auftragseingänge aus dem Ausland" dürften sich "nach und nach bei den Ausfuhren bemerkbar machen".

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa

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