Wirtschaft

Euro-Zone profitiert Deutschland als Lokomotive

Deutschlands Industrie gewinnt an Fahrt. Die Auftragslage bessert sich deutlich und die Produktion fährt hoch. Das deutsche Wachstum ist so stark, dass es die gesamte Euro-Zone aus der Krise zieht, so das Ergebnis einer Umfrage.

Nicht unterzukriegen: Deutsche Industrie mit Power: Euro-Zone profitiert.

Nicht unterzukriegen: Deutsche Industrie mit Power: Euro-Zone profitiert.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das starke Wachstum in der deutschen Industrie hat der Euro-Zone zu einem überraschend starken Plus verholfen. Die Firmen erhielten deutlich mehr Aufträge und fuhren ihre Produktion nach oben, wie die Markit-Forscher zu ihrer Umfrage unter etwa 3000 Unternehmen mitteilten. Von einer Wachstumsverlangsamung könne keine Rede mehr sein, sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Ganz offensichtlich gehen die Impulse jedoch fast ausschließlich auf den Boom in Deutschland zurück." In den anderen Ländern fielen die Wachstumsraten dagegen überwiegend geringer aus als noch im Juni.

Der Markit-Einkaufsmanagerindex stieg um 1,1 Punkte auf 56,7 Zähler und damit stärker als in einer ersten Schätzung angegeben. Das Barometer liegt bereits den zehnten Monat in Folge über der 50-Punkte-Marke und signalisiert Wachstum. Mit Abstand führend war dabei die Industrie in Deutschland, wo die Produktion kräftig gesteigert wurde, auch in Italien und Spanien zog das Wachstum erneut an. In Frankreich, den Niederlanden, Irland und Österreich fiel das Plus bei der Produktion dagegen geringer aus, und Griechenlands Firmen stellten als einzige in der Euro-Zone weniger als im Vormonat her.

Neuer Schwung auf Stellenmarkt

Angesichts der anziehenden Nachfrage stockten die Firmen den dritten Monat in Folge ihre Belegschaften auf, das Stellenplus war so groß wie seit Mai 2008 nicht mehr. Allerdings waren die Zuwächse beschränkt auf Deutschland, die Niederlande und Italien; in Spanien und Irland gingen immerhin weniger Jobs verloren als im Vormonat. In Frankreich und Griechenland wurden dagegen mehr Arbeiter entlassen. Der ungleiche Aufschwung dürfte sich über den Arbeitsmarkt auf den privaten Konsum auswirken, "was die Ungleichgewichte nochmals verstärkt", sagte Williamson.

Die Wirtschaft der Euro-Zone hat im Frühjahr deutlich an Schwung gewonnen, Experten rechnen mit einem Plus von 0,6 Prozent. Der Zuwachs wäre damit dreimal so stark wie zum Jahresauftakt. In der zweiten Jahreshälfte wird jedoch ein langsameres Wachstumstempo vorhergesagt.

Quelle: ntv.de, rts

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