Wachstum in der Außenwirtschaft Deutscher Export wächst trotz Handelsstreit
07.09.2018, 08:20 Uhr
Urlaubsidylle am Strand von Cuxhaven-Döse: Vom Hamburger Hafen aus fahren Containerschiffe mit Exportwaren aus Deutschland in alle Welt.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Daten der Statistiker zeichnen ein Bild ungebrochener Stärke: Obwohl den Exporteuren in den USA ein eiskalter Wind entgegenbläst, bleibt Deutschland im Außenhandel weiter erfolgreich. Im Sommer zieht die Nachfrage weiter an.
Deutschlands Exportwirtschaft bleibt im Sommer trotz konjunkturellem Gegenwind auf Wachstumskurs. Im Juli 2018 lieferten die Unternehmen der deutschen Außenwirtschaft trotz Strafzöllen und Handelsschranken Waren "Made in Germany" im Gesamtwert von 111 Milliarden Euro ins Ausland. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 7,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Monatsvergleich indes hinterließen die schwelenden Handelskonflikte in der Welt erste Bremsspuren in der Exportbilanz. Im Vergleich zum Juli fielen die Ausfuhren bereinigt leicht um 0,9 Prozent.
Besonders groß war die Nachfrage aus Ländern der Europäischen Union: Im Handel mit der EU gab es auf Jahressicht ein Plus von 8,0 Prozent. Die Einfuhren nach Deutschland stiegen allerdings noch kräftiger: Insgesamt wurden Waren im Wert von 94,5 Milliarden Euro importiert und damit 12 Prozent mehr als vor Jahresfrist.
Der Überschuss in der Außenhandelsbilanz schwoll dadurch weiter an: Für den Monat Juli errechneten die Statistiker ein Bilanzplus von 16,5 Milliarden Euro. Die deutschen Exportüberschüsse hatte US-Präsident Donald Trump in der Vergangenheit wiederholt zum Anlass genommen, angeblich "unfaire" Handelspraktiken Deutschlands gegenüber den USA anzuprangern.
Bislang scheint sich der Handelsstreit nicht negativ auf die Erfolge im deutschen Außenhandel auszuwirken. Im Frühsommer hatte der protektionistische Kurs der USA noch für einen Dämpfer in der deutschen Außenwirtschaft gesorgt.
Unsicherheiten im Welthandel
"Die Verunsicherung durch die Einführung von Importzöllen seitens der USA und die Gegenmaßnahmen der EU und China machen sich direkt bei den Unternehmen bemerkbar", hatte der Außenwirtschaftsexperte des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Kevin Heidenreich, mit Blick auf den Exportrückgang im Mai erklärt. "Noch schwerer wiegt die Sorge, um die Zukunft eines regelbasierten Welthandels."
Im ersten Halbjahr 2018 hatten die deutschen Exporte in die USA um 0,8 Prozent auf rund 56,1 Milliarden Euro zugelegt. Damit blieben die USA der mit Abstand größte Abnehmer von Waren aus Deutschland. Auf Platz zwei kam Frankreich mit 53,4 Milliarden Euro. Drittwichtigster Kunde sind die Niederlande. Dort stieg die Nachfrage im Zeitraum Januar bis Juni um 10,4 Prozent auf 45,4 Milliarden Euro.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa/DJ