Wirtschaft

Stichwort: CEBS Die unbekannte Aufsicht

Der Stresstest im Bankensektor entpuppt sich vor allem für die Aufseher als Bewährungsprobe. Schon das Gezerre um den Zeitplan zeigt: Die europäische Aufsichtsbehörde CEBS ringt nicht nur mit einer mächtigen Branche, sondern auch mit zersplitterten Strukturen.

Morgennebel über London: Vom "Tower 42" (links) blicken die Aufseher auf die berühmte "Gurke" im Londoner Finanzviertel, einem Bürogebäude der Swiss Re.

Morgennebel über London: Vom "Tower 42" (links) blicken die Aufseher auf die berühmte "Gurke" im Londoner Finanzviertel, einem Bürogebäude der Swiss Re.

(Foto: REUTERS)

Durch die Stresstests zur Krisentauglichkeit der europäischen Banken ist eine bisher nur Kennern bekannte Abkürzung plötzlich in in aller Munde: CEBS, die europäische Bankenaufsicht. Die vier Buchstaben stehen für Committee of European Banking Supervisors - Ausschuss der europäischen Bankenaufseher. Das CEBS ist eine der jüngsten EU-Behörden - gerade einmal sechs Jahre alt.

Das unabhängige Gremium berät die EU-Kommission bei Regulierungen im Bankenbereich. Seit der Finanzkrise werden solche Regulierungen verstärkt gefordert, und dadurch ist die Rolle des CEBS deutlich wichtiger geworden. Das CEBS überwacht die Umsetzung von EU-Richtlinien zur Regulierung der Banken und versucht, die Aufsichtspraxis in den verschiedenen EU-Ländern möglichst zu vereinheitlichen. Außerdem fördert es den vertraulichen Informationsaustausch unter den nationalen Aufsichtsbehörden.

Geleitet wird das CEBS von Vertretern der Bankenaufsichtsbehörden und Notenbanken der einzelnen EU-Länder sowie der Europäischen Zentralbank (EZB). Deutschland ist durch Mitarbeiter der Bundesbank und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vertreten. Seinen Sitz hat das CEBS im zweithöchsten Wolkenkratzer der Londoner City, dem Tower 42.

Seit es in den vergangenen Wochen erst richtig bekanntgeworden ist, steht das CEBS auch in der Kritik. Der Hauptvorwurf lautet, seine Stresstests seien zu lasch. Und wie bei so vielen EU- Institutionen werde auch hier zu viel hinter den Kulissen gemauschelt, weil die Interessen so vieler unterschiedlicher Länder betroffen sind.

Quelle: ntv.de, dpa

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