Mäßiger Start ins Jahr Dr. Oetker blickt nach China
05.04.2011, 14:26 UhrDer Bielefelder Lebensmittelkonzern Dr. Oetker steigert vor allem dank des Auslandsgeschäfts seinen Umsatz mit Tiefkühlpizza, Puddingpulver und Backmischungen. Für das laufende Jahr will Oetker angesichts der Ereignisse in Japan und Nordafrika keine Prognose wagen.
Der Lebensmittelkonzern Dr. Oetker nimmt die Wachstumsmärkte China und Indien ins Visier. In beiden Ländern baue der Hersteller von Tiefkühlpizzen eigene Produktionsanlagen auf, sagte Oetker-Chef Richard Oetker. China und Indien sollten das Geschäft ergänzen, die Konzentration auf den europäischen Markt werde nicht nachlassen.
Die Kunden in Deutschland müssen 2011 mit steigenden Preisen für Oetker-Produkte wie Pizzen oder Müsli rechnen - der Konzern will die steigenden Rohstoffkosten an die Verbraucher weitergeben.
2010 nahm der Umsatz bei Dr. Oetker - einer Tochter des Mischkonzerns Oetker - um 8,7 Prozent auf 1,94 Mrd. Euro zu. Der Ertrag sei "einigermaßen zufriedenstellend", sagte Oetker. Das Geschäftsjahr 2011 sei allerdings mäßig angelaufen.
Keine konkrete Prognose
Für das Gesamtjahr 2011 traut sich Oetker angesichts der Unsicherheiten um die Auswirkungen der Unruhen in Nordafrika sowie der Erdbeben- und Atomkatastrophe in Japan noch keine genaue Prognose zu. "Wir sind aber nicht beunruhigt", betonte Oetker. Bislang hätten die Verbraucher ihr Verhalten noch nicht geändert. Dies könne sich aber ändern - nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl habe es etwa einen Run auf Honig gegeben, weil die Konsumenten versuchten, sich Gläser zu sichern, die vor dem nuklearen Zwischenfall produziert worden waren. Nun sei Ähnliches denkbar - etwa bei Fischstäbchen, sagte der Oetker-Chef.
Zukäufe schließt Oetker auch 2011 nicht aus, um das Geschäft abzurunden. Der Konzern werde aber vor allem versuchen, aus eigener Kraft zu wachsen.
Die Dr. Oetker GmbH ist Teil der Oetker-Gruppe. Dazu zählen unter anderem auch die Reederei Hamburg Süd, das Bankhaus Lampe, eine Chemiefabrik, Luxushotels und die Radeberger-Gruppe. Der Gesamtumsatz lag 2009 bei knapp acht Mrd. Euro. Die Gruppen-Bilanz wird im Sommer vorgelegt.
Quelle: ntv.de, rts/dpa