Wirtschaft

Zu Erklärung im Bundestag bereit Draghi geht auf Deutsche zu

Mario Draghi ist zu einem Trip nach Berlin bereit.

Mario Draghi ist zu einem Trip nach Berlin bereit.

(Foto: picture alliance / dpa)

EZB-Chef Draghi geht hinsichtlich des Anleihenkaufprogramms in die Offensive. Der Italiener erklärt sich bereit, seine Strategie den Bundestagsabgeordneten zu erläutern. Laut Draghi sind bereits erste positive Ergebnisse zu verzeichnen. Insgesamt habe die EZB die Risiken im Griff.

Angesichts harscher Kritik an seiner hat sich EZB-Chef Mario Draghi zu einer erklärenden Rede vor dem Deutschen Bundestag bereiterklärt. "Sollte mich der Bundestag einladen, komme ich gerne", sagte der Italiener der "Süddeutschen Zeitung". "Das wäre eine gute Gelegenheit zu erklären, was wir tun." Laut Umfragen misstraut fast die Hälfte der Deutschen dem EZB-Präsidenten. Dies erschwere seine Arbeit, sagte Draghi. "Ich muss mehr tun, um unsere Maßnahmen zu erklären", räumte der Italiener er.

Draghi steht vor allem für den Beschluss der EZB in der Kritik, unbegrenzt Anleihen angeschlagener Euro-Länder zu kaufen, die unter hohen Zinsen leiden. Damit erleichtert die Zentralbank die Finanzierung von deren Staatsschulden. Der EZB-Präsident betonte, dass diese Anleihen nur gekauft würden, wenn die profitierenden Staaten strenge Auflagen erfüllten.

Draghi ging auch auf den Angriff von CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt ein, der ihn einen Falschmünzer genannt hatte. "Ich denke, Dobrindt wird seine Meinung ändern, wenn er die Ergebnisse sieht." Das Kaufprogramm zeige bereits positive Ergebnisse. Weltweit nehme das Vertrauen in den Euro zu. "Fondsmanager bringen ihr Geld zurück nach Europa, das ist gut für die Wirtschaft."

Draghi sieht bereits "positive Ergebnisse" des von der EZB angekündigten Anleihekaufprogramms. "Allein unsere Ankündigung sorgte dafür, dass weltweit das Vertrauen in den Euro zugenommen hat", sagte Draghi der SZ. "Fondsmanager bringen ihr Geld zurück nach Europa, das ist gut für die Wirtschaft der Euro-Zone", fügte er hinzu. Bei der Lösung der Eurokrise sei man inzwischen auf einem guten Weg: "Wir sehen beachtliche Fortschritte in Spanien und Italien. Besonders wenn man vergleicht, was sie in den letzten sechs Monaten geleistet haben und was sie viele Jahre zuvor versäumt haben."

Griechische Politik muss sich verändern

Das , weil die Gefahr bestanden habe, dass sich die Krisenländer nicht durch gute Wirtschaftspolitik allein aus ihrer Lage befreien könnten. Die Auflagen, die Staaten für diese Hilfe erhielten, "sind die beste Versicherung gegen Risiken". "Insgesamt haben wir die Risiken im Griff", betonte Draghi, "nicht zu handeln wäre unserer Einschätzung nach noch viel riskanter."

Von Griechenland verlangte Draghi tiefgehende Reformen, wenn es in der Eurozone bleiben wolle: "Die Politik muss sich fundamental ändern." Von einem Schuldenschnitt bei den 40 Milliarden Euro griechischer Anleihen in den Büchern der EZB hält Draghi nichts. Darüber habe er mit dem griechischen Ministerpräsidenten Antonis Samaras nicht gesprochen "und ich bin sowieso dagegen", betonte er.

Quelle: ntv.de, wne/dpa/rts

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