Wirtschaften auf Wolke sieben Dreamliner bringt kein Geld
28.05.2009, 10:24 UhrNach mehrfachem Aufschub rechnet Boeing nun endlich im Juni mit dem Erstflug seines Prestigeobjekts 787 Dreamliner. Das Flugzeug wird allerdings zunächst kein Geld verdienen.

Die Boeing 787 bleibt der Hoffnungsträger Nummer eins.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die gute Nachricht sei jedoch, dass die 787 sich aber zum am besten verkauften Flugzeug aller Zeiten entwickeln werde, kündigte Boeing-Chef Jim McNerney am Mittwoch ferner an. Deshalb werde Boeing Zeit haben, an der Profitabilität zu arbeiten.
Gewöhnlich verdienen neue Flugzeuge während der Entwicklungsphase ohnehin kein Geld. Doch bei der 787 gab es teure und unerwartete Produktionsverzögerungen, die sich mittlerweile auf fast zwei Jahre belaufen. Durch die Optimierung des Produktionsprozesses und die Modifizierung des Flugzeuges könne der Flugzeughersteller die Profitabilität in Zukunft steigern, sagte McNerney. Die 787 hat sich für Boeing trotz der Verzögerungen zu einem Bestseller entwickelt. Vor dem ersten Testflug liegen bereits über 800 Bestellungen für die Maschine vor.
Mit eingeklappten Flügeln durch die Krise
Gleichzeitig bekommt Boeing die weltweite Konjunkturkrise zunehmend zu spüren. Der Flugzeughersteller hat vor kurzem die Produktionsplanung für das Langstreckenflugzeug 777 gekürzt, die Produktionsplanung für das Kurz- und Mittelstreckenflugzeug 737 aber zumindest beibehalten. Das Orderbuch für die 737 sehe bis Mitte 2010 solide aus und verschlechtere sich nicht, sagte McNerney.

McNerney ist zuversichtlich: 800 Bestellungen für die 797 liegen bereits vor dem ersten Testflug vor.
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In der Militärsparte sieht Boeing eine unveränderte Entwicklung der Staatsausgaben. Angesichts der Budgetkürzungen wisse er aber nicht ob das Wachstum bei einigen Boeing-Programmen zwei Prozent, drei Prozent oder vier Prozent betragen werde, sagte der Manager. Um diese Entwicklung auszugleichen, müssten andere Programme beschleunigt werden. Dazu gehörten die Bereiche "Cyber-Security" und "Homeland Security", in denen McNerney mit zusätzlichen Ausgaben in naher Zukunft rechnet. Bei unbemannten Systemen werde sich das Wachstum etwas abflachen.
Boeing werde weiter nach kleineren Übernahmekandidaten Ausschau halten, um die Militärsparte zu ergänzen. Boeing sehe viele bezahlbare Möglichkeiten auf dem Markt, sagte McNerney.
Quelle: ntv.de, ddi/dj/rts