Rechtsstreit beigelegt Drillisch und Telekom einigen sich
22.03.2012, 06:45 Uhr
Schluss mit gegenseitigen Beschuldigungen, Betrugsvorwürfen und Strafanzeigen: ein friedliches Hinweisschild des Mobilfunanbieters Drillisch vor dessen Firmensitz in Maintal.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Streit zwischen Deutscher Telekom und dem Mobilfunkdienstleister Drillisch um erschlichene Provisionen ist beendet. Es seien entsprechende Vereinbarungen getroffen worden, die alle Rechtsstreitigkeiten beilegen, teilt Drillisch mit. Nach einem heftigen Kurseinbruch hatte Drillisch zuletzt gegen die Telekom zurückgeschossen.
Der Mobilfunkdienstleister Drillisch und die Deutsche Telekom haben nach Drillisch-Angaben ihren Streit um Betrugsvorwürfe beigelegt. Verschiedene Gesellschaften des Drillisch-Konzerns schlossen danach eine Vereinbarung mit der Deutschen Telekom AG und deren Tochter Telekom Deutschland GmbH. Das erklärte Drillisch in einer AdHoc-Mitteilung.
"Damit wird eine Auseinandersetzung beendet, die zur Kündigung von Verträgen der Deutschen Telekom GmbH mit dem Drillisch-Konzern und zu gerichtlichen Verfahren geführt hat", hieß es. Alle zwischen der Telekom und Drillisch anhängigen Zivilverfahren sollten mit dieser Vereinbarung beendet werden. Details der Einigung wurden allerdings nicht bekannt. Im Zusammenhang mit dem Vorwurf der Telekom an Drillisch, Provisionen erschlichen zu haben, hatte die Telekom die Zahlungen zurückgefordert.
Spieß umgedreht
Die Telekom hatte im November ihre Zusammenarbeit mit Drillisch mit der Begründung aufgekündigt, Drillisch habe sich Provisionen dadurch erschlichen, dass mehrere zehntausend Mobilfunkanschlüsse aktiviert wurden, ohne dass tatsächliche Kundenverhältnisse zugrunde gelegen hätten. Die Telekom reichte auch Strafanzeige gegen Drillisch ein. Die Drillisch-Aktie war damals stark unter Druck geraten. Drillisch hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und seinerseits den Telekom-Rechtsvorstand Manfred Balz angezeigt.
Drillisch erklärte am Vorabend zudem, mit der Vereinbarung werde auch sichergestellt, dass die Übernahme von Kunden, die nach der Beendigung der Verträge noch immer im Telekom-Netz telefonieren, reibungslos von statten geht und die verbleibenden Kunden weiterhin das Telekom-Netz nutzen können. Der Vollzug der Vereinbarung stehe noch unter verschiedenen Vorbehalten, insbesondere der Freigabe des Bundeskartellamtes.
Quelle: ntv.de, rts