Wirtschaft

Auch 2010 weiter Kurzarbeit Durststrecke für K+S

Der Düngemittelhersteller K+S rechnet im kommenden Geschäftsjahr nicht mit einer tiefgreifenden Erholung. Absatzmengen wie vor der Krise erwartet der Konzernchef erst wieder im Jahr 2011.

Die abwartende Haltung vieler Landwirte macht dem Kasseler Düngemittelspezialist zu schaffen.

Die abwartende Haltung vieler Landwirte macht dem Kasseler Düngemittelspezialist zu schaffen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

"Zur Normalität, also zu den Absatzmengen der guten Jahre 2007 und 2008, dürften wir 2011 zurückkehren", sagte Konzernchef Norbert Steiner der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Die Beschäftigten des Rohstoffkonzerns müssen sich deshalb Steiner zufolge auch noch für 2010 auf Kurzarbeit einstellen.

Kali ist einer der drei Hauptnährstoffe für Pflanzen neben Stickstoff und Phosphat. "Wir kämpfen im Düngemittelgeschäft gegen die abwartende Haltung vieler Landwirte", erläuterte Steiner. Auf die Düngung könne man aber nur eine gewisse Zeit verzichten. "Die Nachfrage wird dann zwangsläufig kommen", betonte er.

Die Düngemittel-Nachfrage war im Herbst 2008 eingebrochen und hat sich im Zuge der Wirtschaftskrise bislang nicht erholt. Trotz inzwischen stabilisierter Preise für Agrarprodukte halten sich die Landwirte unter anderem wegen der Finanzierungsschwierigkeiten weiter zurück.

An der Börse kamen die Aussagen des K+S-Chefs nicht gut an. Die Aktie büßte im Vormittagshandel 1,6 Prozent ein und war damit zweitstärkster Verlierer im Leitindex Dax. Zwar seien die Äußerungen im Kern eine Bekräftigung früherer Prognosen, sagte ein Händler. Sie verstärkten aber die Einschätzung, dass die Kali-Nachfrage zunächst verhalten bleibe.

Keine Übernahme von Wettbewerbern

Für das laufende Jahr bekräftigte Steiner in dem Interview seine frühere Einschätzung, wonach ein spürbarer Rückgang des Umsatzes und ein noch stärkerer Ergebnisrückgang zu erwarten ist. Eine konkrete Prognose wagte er nicht. "Unsere Erwartungen werden wir erst im November genauer beziffern können."

Zukäufe von Wettbewerbern peilt K+S nicht an. "Uns bleibt eher eine andere Möglichkeit: Möglichst mit Partnern Bergwerke sozusagen auf der grünen Wiese zu eröffnen", sagte Steiner. Mit seinem russischen Großaktionär Eurochem, der gegenwärtig rund 16 Prozent der Anteile hält, führt K+S Gespräche über mögliche Kooperationen.

Dabei hat K+S vor allem das Kali- und Stickstoffgeschäft im Blick. Ergebnisse gebe es aber bisher nicht. "Wichtig für uns ist, dass wir hier allein die Interessen von K+S im Auge halten müssen", sagte Steiner der Zeitung.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen