Wirtschaft

Geringerer Gewinn E-Plus bremst KPN

Die Melkkuh E-Plus gibt im vierten Quartal dem Telekomkonzern KPN weniger Milch. Die Niederländer müssen im ausländischen Mobilfunkgeschäft einen Gewinnrückgang verbuchen. Einen Umsatzwachstum verspricht sich KPN nun vom anhaltenden Smartphone-Boom und dem damit verbundenen Daten-Verkehr.

KPN-Chef Ad Scheepbouwer geht im April.

KPN-Chef Ad Scheepbouwer geht im April.

(Foto: REUTERS)

Der niederländische Telekomkonzern KPN hat im vierten Quartal kein Kapital aus seiner wichtigen deutschen Mobilfunktochter E-Plus schlagen können. Das ausländische Mobilfunkgeschäft verbuchte einen Gewinnrückgang von fast fünf Prozent.

Zwar stiegen im Konzern Umsatz und Betriebsgewinn leicht. Die Impulse dafür kamen aber im Wesentlichen vom Heimatmarkt - trotz des verschärften Preiswettbewerbs, in dem KPN zuhause mit der Deutschen Telekom und Vodafone steht. Das Unternehmen wies für das Schlussquartal 2010 einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 1,36 Milliarden Euro aus und damit vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg leicht um 0,5 Prozent auf 3,39 Milliarden Euro. Die Aktien des Konzerns legten in Amsterdam 0,6 Prozent zu auf 11,61 Euro.

Einen Umsatzwachstum versprechen sich die Niederländer nun vom anhaltenden Smartphone-Boom und dem damit verbundenen Daten-Verkehr. Der Betriebsgewinn werde daher 2011 weiter steigen, bekräftige das Unternehmen. "Der Bereich mobile Daten ist einer der Hauptwachstumstreiber", erklärte KPN.

E-Plus schwächelt

KPN ist im Ausland neben Deutschland und Belgien auch in Frankreich und Spanien vertreten. Der Betriebsgewinn sank im ausländischen Mobilfunkgeschäft um 4,9 Prozent auf 368 Millionen Euro. Bei der deutschen Tochter E-Plus führten vor allem höhere Marketingkosten sowie niedrigerer Gebühren für Anrufe in Fremdnetzen zu einem Gewinnrückgang. Das Ebitda sank um 2,7 Prozent auf 322 Millionen Euro. Die Service-Erlöse legten um vier Prozent zu auf 781 Millionen Euro.

E-Plus machte pro Nutzer im vierten Quartal einen durchschnittlichen Umsatz von 13 Euro im Monat. Damit blieb diese Kennzahl zwar unverändert zum Vorjahr. Der Anteil des Datenumsatzes ist aber weiter gestiegen auf nunmehr 31 Prozent.

Ende 2010 erreichte die Kundenzahl von E-Plus 20,4 Millionen. Das waren 1,4 Millionen mehr als ein Jahr davor. Damit rangiert E-Plus weiter auf Platz drei hinter den Marktführern Vodafone und Deutsche Telekom. Kleinster der vier Netzbetreiber hierzulande ist O2, die Tochter der spanischen Telefonica.

KPN steht vor einem Wechsel an der Firmenspitze: Der 53-jährige Eelco Blok wird im April Konzernchef Ad Scheepbouwer ablösen. Er hat den Ruf eines harten Sanierers. Scheepbouwer kündigte für das neue Jahr bereits weitere Sparmaßnahmen an, ohne Details zu nennen.

Quelle: ntv.de, rts

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