Plötzliche Frequenz-Hektik in Mainz E-Plus treibt die Preise hoch
21.04.2010, 14:13 UhrNahezu unbeachtet von der Öffentlichkeit ringen vier große Mobilfunkanbieter unter den Augen der Bundesnetzagentur seit Tagen um den Zugang zum Netz der Zukunft. Knapp eineinhalb Wochen nach Beginn der Auktion kommt Bewegung auf: Der Bieterwettstreit um zusätzliche Frequenzen tritt in die heiße Phase.

Die Auktion gilt als Startschuss für den Aufbruch in ein neues Internetzeitalter: SIM-Karten der vier in Mainz zugelassen Bieter T-Mobile, Vodafone, E-Plus und Telefónica O2.
(Foto: picture alliance / dpa)
Bei der Auktion von Funkfrequenzen kommt allmählich Bewegung in den bislang schleppenden Verlauf des Bietprozesses. Am Mittwoch forderte der Mobilfunkbetreiber E-Plus die Konkurrenten heraus, indem er die Preise für die begehrten Frequenzen im 800 Megahertz-Bereich deutlich nach oben trieb. Bis zum Mittag verdoppelten sich die Gebote für die Spektren aus der so genannten digitalen Dividende praktisch gegenüber dem Vortag.
Das umworbene Paket stammt aus frei gewordenen Frequenzen im Zuge der Umstellung des Rundfunks auf die Digitaltechnik. Die Funkfrequenzen aus diesem Bereich sollen zunächst genutzt werden, um das schnelle Internet in schwach versorgte ländliche Gebiete zu bringen. Die Unternehmen wollen sie später auch in Ballungsgebieten einsetzen.
Milliardenschwelle in Reichweite
Eineinhalb Wochen nach Auktionsstart summieren sich die Höchstgebote inzwischen auf mehr als 700 Mio. Euro. Je nach Bietverhalten könnte schon bald die Milliarden-Euro-Grenze überschritten werden. Neben E-Plus nehmen auch die Branchenführer T- Mobile die Vodafone sowie der kleine Anbieter O2 Telefónica teil.
Experten erwarten aus der Versteigerung Erlöse im einstelligen Milliarden Bereich. Derzeit sei ein Ende der Versteigerung aber noch nicht abzusehen, sagte ein Sprecher der Bundesnetzagentur. Die Auktion in Mainz ist die bislang größte Versteigerung von Funkfrequenzen in Deutschland. Mit den neuen Spektren wollen die Mobilfunkbetreiber unter anderem den Ausbau des mobilen Internets vorantreiben.
Quelle: ntv.de, dpa